Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Bratislava startet im Juni Impfungen mit Sputnik V 

Die Einwohner der Slowakei können sich ab Juni mit dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik V impfen lassen. Noch in den nächsten Tagen werde er die Genehmigung für die Verwendung des Impfstoffs unterzeichnen, kündigte Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky am Mittwoch an. Der EU-Mitgliedstaat hatte am 1. März eine erste Lieferung von Sputnik V erhalten, bisher wurde aber noch keine einzige Dosis verimpft. Der hastige Ankauf des russischen Vakzins hatte eine Regierungskrise in der Slowakei ausgelöst, die zum Rücktritt des damaligen Ministerpräsidenten Igor Matovic und seines Gesundheitsministers Marek Krajci führte. Anfang April dann äußerte die slowakische Arzneimittelbehörde Zweifel an der gelieferten Sputnik-V-Charge. Labortests der Impfdosen erbrachten inzwischen aber positive Ergebnisse.


Norwegen stellt Corona-Impfungen mit Astrazeneca dauerhaft ein 

Auch Norwegen stellt die Corona-Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca dauerhaft ein. Zudem werde das Vakzin von Johnson & Johnson Menschen nur noch auf deren ausdrücklichen Wunsch verabreicht, teilte Regierungschefin Erna Solberg in Oslo mit. Zur Begründung nannte sie das Auftreten von seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen bei den beiden Vektorviren-Impfstoffen. Oslo hatte die Impfungen mit Astrazeneca am 11. März ausgesetzt. Im April hatte die dänische Regierung als erstes Land in Europa die Impfungen mit Astrazeneca dauerhaft eingestellt, Anfang Mai wurde dann entschieden, auch Johnson & Johnson aus dem dänischen Impfprogramm zu streichen.


Autohändler: Corona-Belastungen durch gesetzliche Erleichterungen abfedern 

Mit einem fünfseitigen Forderungskatalog hat der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) von einer zukünftigen Bundesregierung gefordert, auf die coronabedingten Belastungen der überwiegend kleinen und mittelständischen Autohäuser und Werkstätten mit gesetzlichen Erleichterungen zu reagieren. "Unsere Betriebe sind die Garanten für individuelle Mobilität. Gerade in der Corona-Pandemie stellen sie ihre hohe Bedeutung einmal mehr unter Beweis", betonte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski. Umso weniger nachvollziehbar seien daher Verkaufsverbote und -beschränkungen für Autohandelsbetriebe, die sich wirtschaftlich verheerend ausgewirkt hätten und zum Teil noch auswirkten. "Daher fordern wir von der zukünftigen Bundesregierung, diesen Belastungen durch gesetzliche Erleichterungen Rechnung zu tragen", sagte Karpinski.


EMA geht von Wirksamkeit von Impfstoffen gegen indische Corona-Variante aus 

Die auf mRNA-Technologie basierenden Corona-Impfstoffe scheinen nach Angaben der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine gute Wirksamkeit gegen die indische Variante des Coronavirus aufzuweisen. Es gebe "vielversprechende" Hinweise darauf, dass die Vakzine von Pfizer/Biontech und Moderna in der Lage seien, diese Corona-Mutante zu "neutralisieren", sagte Marco Cavaleri von der EMA am Mittwoch in Amsterdam. Auch bei den anderen Impfstoffen gegen das Coronavirus gehe die EMA bislang davon aus, dass sie gegen die indische Variante wirkten, sagte Cavaleri weiter. Hier müsse aber noch auf weitere Daten zum Einsatz des Impfstoffs von Astrazeneca in Indien gewartet werden. "Bis jetzt sind wir insgesamt ziemlich zuversichtlich, dass die Impfstoffe im Allgemeinen diese Variante abdecken werden", sagte der Italiener.


Bayern und Baden-Württemberg beenden Priorisierung für Hausärzte 

Bayern und Baden-Württemberg beenden für alle zugelassenen Corona-Impfstoffe die staatliche Priorisierung für Hausarztpraxen. Ab der kommenden Woche können die niedergelassenen Ärzte ohne staatliche Vorgaben über die Vergabe der Impfstoffe entscheiden, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) in München und Stuttgart ankündigten. Söder sagte, in Bayern solle es in den staatlichen Impfzentren vorerst bei der Priorisierung nach Impfgruppen bleiben. Bei den Hausärzten gebe es dagegen mehr Flexibilität. Lucha erklärte, mit der Entscheidung für die Priorisierung werde den Ärzten mehr Flexibilität bei der Organisation der Impfungen und der Terminvergabe gegeben.


Spahn: Auch Paris für EU-Bestellung verschiedener Vakzine 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht auch von Frankreich Unterstützung für seinen Vorstoß, dass die Europäische Kommission auch für die kommenden beiden Jahren Corona-Impfstoffe von mehreren Herstellern bestellen sollte. Spahn sagte, die Gesundheitsminister der Europäischen Union würden darüber in der nächsten Woche beraten. Spahn wollte sich nicht dazu äußern, ob neben dem Impfstoff von Biontech und Pfizer auch der deutsche mRNA-Hersteller Curevac als Lieferant eines Impfstoffes in Erwägung gezogen werden sollte. Bislang ist der Curevac-Impfstoff in der EU noch nicht zugelassen.


Moderna liefert 25 Millionen Impfstoffdosen an Australien 

Der US-Pharmakonzern Moderna hat eine Vereinbarung zur Lieferung von 25 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs mit Australien geschlossen. Zehn Millionen Dosen sollen dieses Jahr geliefert werden. Darüber hinaus will Moderna im kommenden Jahr 15 Millionen Dosen eines neuen Impfstoffs bereitstellen, der gegen neue Varianten des Virus schützen soll.


Experten: Corona-Pandemie "hätte verhindert werden können" 

Die weltweite Verbreitung des Coronavirus hätte nach Ansicht unabhängiger Experten vermieden werden können. Die Pandemie mit ihren schrecklichen Auswirkungen "hätte verhindert werden können", heißt es in einem in Genf vorgelegten Bericht eines von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beauftragten Expertenkomitees. Dafür aber hätten die Corona-Warnsignale früher beachtet werden und unter anderem die WHO früher Alarm schlagen müssen.


Reisen im Sommer wird wieder einfacher 

Im Zuge rückläufiger Corona-Zahlen erleichtert die Bundesregierung das Reisen in Europa. Vor allem für Familien wird es leichter, wie aus der am Mittwoch vom Bundeskabinett gebilligten Einreiseverordnung hervorgeht. Eltern müssen demnach geimpft sein, Kinder hingegen nicht. Geimpfte und Genesene brauchen bei Einreisen keinen Test mehr und müssen auch nicht mehr in Quarantäne. Dies gilt aber nicht bei der Ankunft aus einem Virusvariantengebiet. Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, können sich der neuen Verordnung zufolge freitesten, wenn sie aus einem Risikogebiet einreisen. Dafür reicht ein Antigentest, der nicht älter ist als 48 Stunden ist - oder ein PCR-Test, der nicht älter ist als 72 Stunden ist. Mit der Neuregelung entfallen wesentliche Hürden für den Urlaub im Sommer.


Scholz: Regierung soll im Mai klare Aussage über Urlaubsperspektive machen 

Die Bundesregierung soll nach den Worten von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) den Bundesbürgern noch im laufenden Monat eine klare Perspektive für den Sommerurlaub geben. "Bis Ende Mai sollten wir den Bürgerinnen und Bürgern eine klare Ansage machen, ob sie in den Schulsommerferien wieder in den Urlaub fahren können, damit sie die Ferien noch planen können", sagte Scholz der Rheinischen Post. "Aus meiner Sicht spricht vieles dafür, dass dank dem wachsenden Impftempo und der sinkenden Infektionszahlen zumindest Ferien im Inland und einigen anderen Ländern wieder möglich werden", sagte der SPD-Kanzlerkandidat. "Vieles deutet darauf hin, dass wir die Corona-Krise im Sommer weitgehend überstanden haben werden, dann wird das Wirtschaftswachstum wieder ordentlich anziehen", sagte er.

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May 12, 2021 15:00 ET (19:00 GMT)