Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Arbeitgeber-Chef kann sich Impfpflicht für Berufsgruppen vorstellen 

Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, kann sich eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen vorstellen. Gerade für Mitarbeiter, die mit gefährdeten Personengruppen arbeiten, sei "die Bereitschaft zur Impfung ein Zeichen von Pflichtgefühl und Rücksichtnahme auf ihre Mitmenschen", aber auch auf die betroffenen Personengruppen, zum Beispiel Ältere oder Schwererkrankte in Krankenhäusern. "Daher ist eine gesetzliche Impfpflicht immer nur die zweitbeste Lösung; sie darf aber nicht von vornherein ausgeschlossen werden", sagte Kampeter der Rheinischen Post. Wirksame Schutzimpfungen seien "der Königsweg aus der Pandemie".


Berlin bereitet Einführung von 2G-Plus-Regelung vor 

Berlin bereitet die Einführung einer 2G-Plus-Regelung vor. Eine entsprechende Verordnung will der Senat in der kommenden Woche beschließen, wie Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) nach einer Senatssitzung mitteilte. "Die vierte Welle hat uns voll getroffen", sagte Müller. Wie genau die Regelung dann angewandt werde, könnten sich Kultureinrichtungen oder Veranstaltungsorganisatoren selbst aussuchen. 2G-Plus könne laut Müller zum Beispiel bedeuten, dass nur Geimpfte und Genesene Zugang hätten und trotzdem noch eine Maske getragen werden müsse, dass 2G herrsche und zusätzliche Abstände eingehalten würden oder dass ein zusätzlicher Test vorgelegt werden müsse.


Thüringen führt 2G-Regel für Gastronomie und Veranstaltungen ein 

Das zusammen mit Sachsen und Bayern derzeit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Thüringen führt eine 2G-Regelung ein. Zutritt etwa in die Gastronomie und zu Veranstaltungen ist damit nur noch für Geimpfte und Genesene möglich, wie Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) nach einer Sitzung seines Kabinetts in Erfurt sagte. "Wir haben eine ernste Lage", warnte er. Die Menschen müssten nun animiert werden, sich stärker impfen zu lassen. Das Thüringer Kabinett beschloss außerdem Obergrenzen für die Teilnehmerzahlen von öffentlichen Veranstaltungen. In geschlossenen Räumen sind noch maximal 1.000 Besucher zulässig, unter freiem Himmel 2.000.


Hamburg führt 2G-Pflicht für Gastronomie und anderen Bereichen ein 

Mit Hamburg verschärft ein weiteres Bundesland aus Sorge vor einer weiteren Zuspitzung der Corona-Situation seine 2G-Regeln. Unter anderem dürfen alle gastronomischen Betriebe, Diskotheken, Bars, Schwimmbäder und Fitnessstudios ab Samstag nur noch Geimpfte und Genesene einlassen, wie der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) nach einer Senatssitzung in der Hansestadt mitteilte. Ausnahmen gelten für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre.


Moderna: EU und EWR spenden mehr als 70 Millionen Impfstoff-Dosen 

Laut Moderna haben die Länder der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums zugestimmt, im laufenden Jahr mehr als 70 Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs des Unternehmens für das Covax-Programm zu spenden. Damit soll die Organisation bei der Bereitstellung von Impfstoffen für Länder mit niedrigem Einkommen unterstützt werden. Die Initiative wurde von Frankreich, Schweden und Norwegen angeführt und umfasst eine erste Spende von 15 Millionen Dosen aus Frankreich und 40 Millionen aus Deutschland.


Pfizer lizenziert Covid-19-Pille an Nonprofit-OrganisationOrganisation 

Der US-Pharmakonzern Pfizer lizensiert seine sein experimentelles Corvid-19-Virostatikum an eine globale Gesundheitsorganisation, um das pillenförmige Medikament für Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen leichter verfügbar zu machen. Im Rahmen der Lizenzvereinbarung wird der von den Vereinten Nationen unterstützte Medicines Patent Pool (MPP) mit Generikaherstellern zusammenarbeiten, um die Pille für den Einsatz in 95 Ländern, darunter auch in Afrika südlich der Sahara, herzustellen, teilten Pfizer und die gemeinnützige Organisation mit. Die Zusage von Pfizer ist die zweite, die der MPP für ein Covid-19-Therapeutikum erhält, nachdem Merck & Co. und Ridgeback Biotherapeutics zusgesagt haben, die Herstellung ihres Virostatikums Molnupiravir auszulizenzieren.


Molecular Partners verfehlt Studien-Ziele mit Coronamittel Ensovibep 

Das Schweizer Biotechunternehmen Molecular Partners hat mit seinem Arzeimittelkandidaten Ensovibep zur Behandlung von Covid-19 in einer laufenden klinischen Phase-III-Studie die Schwellenwerte nicht erreicht, um die Studie mit weiteren Patienten fortzusetzen. Ein unabhängiges Gremium zur Daten- und Sicherheitsüberwachung habe nach einer Zwischenanalyse empfohlen, die Rekrutierung von hospitalisierten Covid-19-Patienten in dem Teilbereich der Studie von Ensovibep nicht fortzusetzen. Die Studie wird von der US-Behörde National Institutes of Health (NIH) im Rahmen des Corona-Programms Accelerating Covid-19 Therapeutic Interventions and Vaccines (ACTIV) durchgeführt, das eine Reihe von Therapien für Covid-19 untersucht.


Impfallianz: Pharmakonzerne machen pro Sekunde 1000 Dollar Gewinn mit Vakzinen 

Die Pharmakonzerne Biontech, Pfizer und Moderna machen nach Untersuchungen eines globalen Impfbündnisses mit ihren Corona-Vakzinen 1.000 Dollar (knapp 880 Euro) Gewinn jede Sekunde. Das hat die People's Vaccine Alliance (PVA) auf der Grundlage der Geschäftsberichte der Firmen und der dort angegebenen Erwartungen und Gewinnspannen errechnet. Die Allianz kritisierte vor diesem Hintergrund am Dienstag, dass in Afrika noch immer kaum jemand vollständig geimpft ist und forderte eine Aussetzung des Patentschutzes.


Bundespresseball wird verschoben 

Der für Ende Januar geplante Bundespresseball wird angesichts der sich wieder zuspitzenden Corona-Lage auf den 29. April verschoben. Das gab die Bundespressekonferenz in Berlin bekannt. "Eine Durchführung des Balles im Januar erscheint uns trotz eines sorgfältig ausgearbeiteten 2G Hygienekonzeptes im Hinblick auf die bevorstehenden Wintermonate nicht mehr vertretbar", heißt es in einer Mitteilung. Die rasant steigenden Infektionszahlen und die stark wachsende Auslastung der Intensivstationen hätten die Veranstalter dazu veranlasst, den Ball zu verschieben. Mit der Verschiebung in das Frühjahr setze man nun "auf eine Entspannung der Lage".


Belgien bringt Impfpflicht für Gesundheitskräfte auf den Weg 

Angesichts deutlich gestiegener Corona-Zahlen hat Belgien eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal auf den Weg gebracht. Das Kernkabinett der Regierung beschloss die Vorgabe am Montagabend, wie mehrere Rundfunksender berichteten. Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke sagte dem flämischen Rundfunk VRT, die "übergroße Mehrheit" der Pflegemitarbeiter sei bereits immunisiert. "Doch es kann nicht sein, dass es noch eine kleine Minderheit gibt, die sich nicht hat impfen lassen." Bis zum 1. April des kommenden Jahres soll nach Angaben des Ministers jeder Mitarbeiter im belgischen Krankenpflegebereich vollständig geimpft sein. Ansonsten drohe eine Suspendierung vom Dienst.


Grünen-Experte für Boosterimpfung schon nach vier Monaten 

Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hat die amtierende Bundesregierung und die Parteien der geplanten Ampel-Koalition aufgerufen, die Frist für Auffrischungsimpfungen deutlich zu verkürzen. "Wir sollten jeden impfen, dessen vollständige Grundimmunisierung mehr als vier Monate her ist", sagte Dahmen dem Tagesspiegel. Das Ziel müsse sein, eine Million Impfungen am Tag zu erreichen. Bisher liegt die von der Ständigen Impfkommission gesetzte Frist zwischen der letzten Impfung und der Auffrischungs- oder Boosterimpfung bei mindestens sechs Monaten.


Söder will Notzulassung für Medikamente und Totimpfstoffe 

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat ein deutlich höheres Tempo bei der Zulassung von neuen Corona-Medikamenten und -Impfstoffen gefordert. "Ich würde dringend dafür plädieren, über Notzulassungen der Medikamente zu reden, die in den USA und England offenkundig sehr viel versprechen in der Bekämpfung der Corona-Erkrankungen", sagte er dem Fernsehsender Bild TV. Außerdem plädierte Söder dafür, "dass wir so rasch wie möglich die Zulassung von Impfstoffen prüfen, die jetzt unterwegs sind und die eine zusätzliche Akzeptanz haben könnten". Er bezog sich dabei den Angaben zufolge auf Totimpfstoffe, mit denen man einem Teil derjenigen, die bei Impfungen skeptisch sind, ein Angebot machen könnte.

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November 16, 2021 08:47 ET (13:47 GMT)