Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


61 Prozent sehen zwischen Scholz und Merkel keinen Unterschied 

Lediglich 9 Prozent der Bundesbürger haben laut dem neuen RTL/Ntv-Trendbarometer den Eindruck, dass Olaf Scholz im Vergleich zu Angela Merkel in der Corona-Krise bisher entschlossener und entscheidungsfreudiger agiert. 25 Prozent meinen hingegen, Scholz agiere in der Corona-Krise weniger entschlossen und entscheidungsfreudig als seine Vorgängerin im Kanzleramt. 61 Prozent sehen keinen besonderen Unterschied. Auch von den SPD-Anhängern finden nur 22 Prozent, dass Scholz in der Corona-Krise entschlossener agiert als Merkel. In der Erhebung, für die das Meinungsforschungsinstitut Forsa am 13. und 14. Januar 1.004 Personen befragte, sprachen sich zudem 55 Prozent gegen Schulschließungen aus, und 70 Prozent waren für eine allgemeine Impfpflicht.


Lauterbach wendet sich gegen Aufbau eines Impfregisters 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wendet sich entschieden gegen den Aufbau eines Impfregisters in Deutschland. Dies würde sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und sei datenschutzrechtlich umstritten, sagte der Minister im Deutschlandfunk. "Ich warne davor, ein Impfregister zu nutzen." Die Impfpflicht könne auch ohne Impfregister "monitoriert" werden. Dazu werde es bei der Abstimmung im Bundestag auch entsprechende Anträge geben. Lauterbach bekräftigte seine Haltung, dass eine Impfpflicht erforderlich sei, um die erforderliche Impfquote zu erreichen. "Die Impfquote, die wir benötigen, um an einen Punkt zu kommen, wo wir sagen: 'Wir leben wieder mehr oder weniger wie früher', die werden wir nicht ohne eine allgemeine Impfpflicht erreichen." Der Gesundheitsminister sprach dabei auch von der Gefahr einer "Rekombinationsvariante" des Coronavirus, die sich dadurch auszeichne, "dass sie besonders ansteckend, aber auch besonders tödlich" wäre. Eine solche Variante könne niemand ausschließen. "Wenn eine solche Variante käme, dann müsste die Impfquote sehr hoch sein." Daher seien Werte von 80 Prozent "deutlich zu niedrig".


Corona-Krise trifft Deutsche finanziell hart 

Die Corona-Pandemie trifft die Deutschen laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung finanziell schwerer als bisher bekannt. So meldeten 43 Prozent aller Haushalte, dass sie Einkommen oder Ersparnisse verloren hätten, gehe aus einer repräsentativen Befragung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervor. Jeder sechste Haushalt sagte demnach, er habe keine staatliche Hilfe erhalten, obwohl er Bedarf gehabt hätte. Viele Haushalte beantragten die von der Bundesregierung bereitgestellten umfangreichen sozialen Leistungen nicht, weil sie sich nicht für berechtigt hielten. Ihnen fehlten Informationen oder sie scheiterten an der Bürokratie. Einige schämten sich auch, Leistungen anzunehmen, so die gemeinsame Studie mit der Uni Mannheim und dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR).


Chinas Postmitarbeiter sollen wegen Omikron alle Auslandssendungen desinfizieren 

Aus Furcht vor einer starken Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus vor den Olympischen Winterspielen in Peking haben die chinesischen Behörden die Desinfizierung aller im Land eingehenden internationalen Postsendungen angeordnet. Die staatliche Post forderte die Menschen in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung zudem dazu auf, weniger Waren "aus Ländern und Regionen" mit hohen Corona-Inzidenzen zu bestellen. Der Mitteilung zufolge sollen Postmitarbeiter, die in Kontakt mit internationalen Brief- und Paketsendungen kommen, Booster-Impfungen erhalten. Die Desinfizierung aller internationalen Sendungen soll demnach "so schnell wie möglich" beginnen.


Quarantäne für Corona-Infizierte in Israel wird weiter verkürzt 

Israel hat die Quarantäne für Corona-Infizierte weiter verkürzt. Wie die Regierung am Montag mitteilte, müssen sich Infizierte künftig nur noch fünf statt sieben Tage isolieren. "Diese Entscheidung wird es uns ermöglichen, einerseits die öffentliche Gesundheit zu schützen und andererseits die Stabilität der Wirtschaft zu gewährleisten, auch wenn das schwierig ist", sagte Ministerpräsident Naftali Bennett in einem Video, das von seinem Büro verbreitet wurde. Die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus hat in Israel für neue Rekordwerte bei den Neuinfektionen gesorgt. Vor einigen Tagen hatte das Land daher bereits mit der Verabreichung einer nochmaligen Booster-Impfungen begonnen. Patienten mit einem geschwächten Immunsystem und Menschen ab 60 Jahren erhalten nun eine vierte Impfdosis. Seit Pandemie-Beginn wurden in Israel mehr als 1,7 Millionen Corona-Infektionen nachgewiesen.


Guterres: Pandemie lässt sich nur durch gerechte Impfstoff-Verteilung beenden 

UN-Generalsekretär António Guterres hat erneut eine gerechte Verteilung der Corona-Impfstoffe angemahnt. Nur eine Impfung aller Menschen weltweit werde die Pandemie beenden, sagte Guterres am Montag in einer Video-Ansprache beim Weltwirtschaftsforum in Davos. "Die vergangenen zwei Jahre haben uns eine einfache, aber brutale Wahrheit aufgezeigt: Wenn wir jemanden zurücklassen, lassen wir alle zurück", sagte Gutertes. "Wenn es uns nicht gelingt, alle Menschen zu impfen, entstehen neue Varianten, die sich über Grenzen hinweg ausbreiten und das tägliche Leben und die Wirtschaft zum Erliegen bringen", warnte der UN-Generalsekretär. Die internationale Gemeinschaft müsse beim Kampf gegen die Pandemie daher fair und gerecht vorgehen. Das Weltwirtschaftsforum findet das zweite Jahr in Folge wegen der Corona-Pandemie nicht in Davos selbst, sondern virtuell statt.


Gesundheitsminister wollen in Omikron-Welle Arztpraxen entlasten 

Die Gesundheitsminister der Länder setzen sich angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante dafür ein, die ambulante ärztliche Versorgung zu unterstützen und zu entlasten. Durch die Omikron-Welle sei damit zu rechnen, dass viel mehr und Patienten mit überwiegend milderen Krankheitsverläufen in den Arztpraxen versorgt werden müssten, erklärte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Sachsen-Anhalts Ressortchefin Petra Grimm-Benne (SPD), nach der Videoschalte am Montagabend. Die Gesundheitsministerkonferenz will daher das Bundesgesundheitsministerium bitten, unter anderem die Regelungen zu telefonischen Krankmeldungen bei Atemwegserkrankungen und zu Videosprechstunden zu prüfen. Zudem setzt sich das Gremium den Angaben zufolge für die Wiedereinführung des Rettungsschirms für Praxen aus dem Jahr 2020 zum Schutz der vertragsärztlichen Infrastruktur, insbesondere bei hohem Personalausfall oder bei notwendiger Verschiebung von nicht akuten Behandlungen ein.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreicht mit 553,2 nächsten Höchstwert 

Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat den nächsten Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 553,2 (Vorwoche: 387,9) an. Am Vortag hatte der Wert noch bei 528,2 gelegen. Es war bereits der fünfte Tag in Folge mit einem neuen Rekordwert. Die Gesundheitsämter meldeten zudem 74.405 (45.690) Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Wie das RKI weiter mitteilte, wurden am Dienstag 193 (322) neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht vom Montag lag die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit bei 3,17.


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January 18, 2022 09:00 ET (14:00 GMT)