Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


15 weitere Omikron-Verdachtsfälle in Bayern registriert 

In Bayern gibt es 15 neue Verdachtsfälle auf die Omikron-Variante des Coronavirus. Diese seien bei am Sonntag mit dem Flugzeug aus dem südafrikanischen Kapstadt eingereisten Flugreisenden festgestellt worden, teilte das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Dienstag mit. Der Omikron-Verdacht ergab sich demnach durch spezifische PCR-Tests in Verbindung mit der Reiseanamnese. Sollte sich der Verdacht bestätigen, gäbe es 18 Omikron-Nachweise in Bayern. Laut Landesamt geht es allen 18 Infizierten "den Umständen entsprechend gut". Schwere Krankheitsverläufe seien nicht beobachtet worden.


Länderkreise: Weitere Bund-Länder-Runde am Donnerstag geplant 

Zu möglichen weiteren Corona-Maßnahmen ist eine weitere Bund-Länder-Runde am Donnerstag geplant. Das verlautete am Dienstag aus Länderkreisen nach den Gesprächen zwischen der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz (SPD) und den Regierungschefinnen und -chefs der Länder über die Coronalage. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte in Dresden, es werde eine weitere Ministerpräsidentenkonferenz im Lauf der Woche geben, "um dann konkrete Punkte zu beschließen".


Niedersachsen und Hamburg verschärfen Maßnahmen erneut 

Angesichts der angespannten Coronalage haben die norddeutschen Bundesländer Niedersachsen und Hamburg schärfere Regeln zur Eindämmung der Pandemie verkündet. In Niedersachsen gilt bereits ab Mittwoch in den meisten Kommunen eine 2G-Plus-Regel im gesamten Freizeitbereich, wie die Landesregierung mitteilte. Der Hamburger Senat beschloss eine 2G-Regel für den Einzelhandel mit der Ausnahme von Geschäften der Grundversorgung. Die neuen 2G-Regeln für den Einzelhandel in Hamburg sollen ab Samstag gelten. Die niedersächsische Landesregierung bereitete nach Angaben von Landesgesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) außerdem bereits weitere Maßnahmen in der nächsthöheren Corona-Warnstufe vor, für die zuvor ein Landtagsbeschluss erforderlich wäre. Dazu gehörten die Schließung von Diskotheken, Weihnachtsmärkten und Bars sowie die Einführung von strengen Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte.


Auch Apotheker und Zahnärzte sollen künftig Impfen - Zeitung 

Die SPD-regierten Bundesländer und Kanzlerkandidat Olaf Scholz wollen zum Beschleunigen der Booster-Impfungen demnächst auch Apothekern das Impfen erlauben. Das geht aus einem Papier für die laufende Bund-Länder-Abstimmung hervor, das der Rheinischen Post vorliegt. Darin heißt es, der Bund werde den Kreis der "zur Durchführung von Impfungen Berechtigten ausweiten". Kurzfristig gehe dies über die Entsendung von Ärztinnen und Ärzten an Apotheken sowie Pflegefachkräften etwa in Altenheimen. Dauerhaft sollten über eine gesetzliche Änderung Apotheker, aber auch Zahnärzte Corona-Impfungen durchführen. Weil der Schutz der Impfung mit der Zeit schwächer werde, soll der Impfstatus zudem künftig nur noch sechs Monate als vollständiger Impfschutz anerkannt werden. Die 2G-Regeln sollten bundesweit auf den Einzelhandel ausgeweitet werden mit Ausnahme von Supermärkten und Drogerien.


Scholz offen für allgemeine Impfpflicht - AFP 

Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich bei den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Lage offen für eine allgemeine Impfpflicht gezeigt. Scholz "signalisierte seine Sympathie für eine solche Regelung", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Verhandlungskreisen. Er nähme wahr, dass es im Bundestag parteiübergreifend Debatten darüber gebe. Der Spiegel zitierte Scholz aus den laufenden Verhandlungen mit den Worten, es sei wichtig, "dass wir eine allgemeine Impfpflicht etablieren". Der SPD-Politiker habe bei der Konferenz eine "fraktionsübergreifende Initiative" gefordert und gesagt: "Ich als Abgeordneter werde ihr jedenfalls zustimmen, um das ganz klar zu sagen." Die Impfpflicht sollte seiner Ansicht nach beginnen, "wenn jeder eine realistische Chance hatte, sich zweimal impfen zu lassen", zitierte das Magazin weiter. Scholz fügte demnach hinzu: "Das müsste uns bis Anfang Februar gelingen."


Forsa: Zustimmung zu Lockdown und Impfpflicht steigt 

Knapp zwei Drittel der Deutschen halten bei weiter steigenden Infektionszahlen auch einen "Lockdown" einschließlich Schließung von Geschäften, Clubs und Freizeiteinrichtungen, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen und eines Verbots größerer Veranstaltungen für richtig, ergab eine Umfrage des Forsa Instituts. Bei der Umfrage für das RTL/ntv Trendbarometer von letzter Woche waren es noch mit 61 Prozent noch 4 Prozentpunkte weniger. 31 Prozent sind gegen einen generellen "Lockdown" selbst im Falle weiter steigender Infektionszahlen. Auch die Zustimmung zu einer allgemeinen Impfpflicht steigt weiter an: 71 Prozent der Bundesbürger sprechen sich laut der Forsa-Umfrage mittlerweile dafür, nur noch 26 Prozent dagegen aus.


Buschmann bedauert Gerichtsentscheid zu Notbremse 

Der designierte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Rechtmäßigkeit der sogenannten Corona-Notbremse vom vergangenen Frühjahr bedauert. "Ich kann erklären, dass wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht hätten", sagte Buschmann, der an der Klage von FDP-Abgeordneten gegen das damalige Gesetz beteiligt war, in Berlin. Gleichwohl werde die FDP die Entscheidung des höchsten deutschen Gerichts "selbstverständlich" respektieren. Buschmann wies Vorwürfe vor allem gegen seine Partei zurück, in der aktuellen Corona-Lage effektivere Gegenmaßnahmen zu verhindern. Erstens habe auch das alte Infektionsschutzgesetz der großen Koalition die aktuelle vierte Welle nicht verhindert, sagte er. Zweitens sei es falsch, dass es nun weniger Optionen zum Gegensteuern gebe.


Kretschmann: Geisterspiele und Club-Schließungen in Baden-Württemberg 

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat wegen der hohen Infektionszahlen für sein Bundesland angekündigt, dass Fußballspiele und Sportgroßveranstaltungen nur noch ohne Publik stattfinden werden. Außerdem würden Clubs und Diskotheken geschlossen. Bei einer anhaltend kritischen Lage auf den Intensivstationen soll der Konsum von Alkohol im öffentlichen Raum verboten sein. Die Maßnahmen sollen ab Donnerstag gelten. Über strengere Maßnahmen für den Kulturbereich werde man noch beraten. Das Vorziehen der Weihnachtsferien werde intern geprüft, erklärte Kretschmann.


Griechenland verordnet Impfpflicht für über 60-Jährige 

Griechenland wird Bürger über 60 Jahren, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen, mit einer monatlichen Geldstrafe belegen, um die Ausbreitung und die Auswirkungen der Pandemie einzudämmen. Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis erklärte, dass die Impfung gegen das Coronavirus von nun an für die Gruppe der über 60-Jährigen obligatorisch sein wird. Bürger über 60 sollten bis zum 16. Januar einen Termin für die erste Impfung vereinbart haben. Wenn sie dies nicht tun, müssen sie mit einer monatlichen Geldstrafe von 100 Euro rechnen, sagte er. "Dies ist eine Entscheidung, mit der ich persönlich sehr gerungen habe. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass die Verantwortung, denen zur Seite zu stehen, die am meisten gefährdet sind, größer ist", sagte Mitsotakis. In Griechenland gebe es 580.000 ungeimpfte Bürger über 60 Jahre, sagte er.


Omikron ist Herausforderung für Covid-19-Antikörper-Medikamente 

Das Covid-19-Antikörper-Medikament von Regeneron Pharmaceuticals ist vorläufigen Tests zufolge weniger wirksam gegen Omikron, teilte der Konzern mit. Das deutet darauf hin, dass einige Produkte in einer wichtigen Klasse von Therapien möglicherweise geändert werden müssen, wenn sich die neue Covid-19-Variante verbreitet. Auch beim Covid-19-Antikörper-Medikamentencocktail von Eli Lilly & Co. deuten separate Tests externen Wissenschaftlern zufolge auf eine verminderte Wirksamkeit gegen Omikron hin. Lilly testet derzeit sein Antikörpermedikament auf Omikron, der Konzern wollte sich zu möglichen Ergebnissen nicht äußern. Wissenschaftlern zufolge richten einige Antikörpertherapien wahrscheinlich besonders wenig gegen Omikron aus, da Omikron Mutationen des Spike-Proteins enthält, auf das die Medikamente von Regeneron und Lilly abzielen. Andere Medikamente dürften gut wirken, da sie Elemente des Virus angreifen, die in der Variante unverändert auftreten.

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November 30, 2021 10:57 ET (15:57 GMT)