BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der Corona-Pandemie gibt es Kritik an der laufenden Atommüll-Lieferung aus Großbritannien nach Hessen - die Bundesregierung hat den Castor-Transport aber erneut verteidigt. Deutschland sei völkerrechtlich zu dem Transport verpflichtet und die genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen seien erfüllt, sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums am Freitag in Berlin. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, Bund und Länder hätten sich geeinigt, dass der Transport stattfinden könne. Das Hygienekonzept der Bundespolizei sehe unter anderem vor, dass die Einsatzkräfte vor den Einsatz auf eine Corona-Infektion getestet würden.

Zudem würden weitere Tests vorgehalten, die Beamtinnen und Beamten hielten die Abstands- und Hygieneregeln ein und arbeiteten in Kohorten, sie würden nur ein Einzelzimmern untergebracht.

Sechs Castor-Behälter aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield sind derzeit auf dem Weg ins hessische Zwischenlager Biblis - erst per Schiff, dann per Bahn.

Am Donnerstag hatte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) gefordert, den Transport wegen "erheblicher Hygienekonzeptprobleme" auszusetzen. Für den Transport zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keinen zwingenden Grund, die Rahmenbedingungen hätten sich gegenüber die Frühjahr verschlechtert. Eigentlich sollten die Castor-Behälter schon im Frühjahr nach Deutschland kommen, wegen der Corona-Krise wurde der Transport verschoben./ted/DP/jha