Berlin (Reuters) - Die anhaltenden Lieferengpässe in der Industrie bringen der Bundesregierung zufolge die Erholung von der Corona-Krise ins Stocken.

Im zurückliegenden Sommer-Quartal dürfte es zwar noch "zu einem merklichen Anstieg der Wirtschaftsleistung gekommen sein", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht des Wirtschaftsministerium. "Für das vierte Quartal zeichnet sich hingegen eine Normalisierung des Wachstums ab." Die Entwicklung werde hier "seitwärts verlaufen", also mehr oder weniger stagnieren. "Neben dem weiteren pandemischen Verlauf stellen die derzeitigen Lieferengpässe das größte Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung dar", so das Ministerium.

Entspannung bei der Inflation erwartet die Regierung erst im kommenden Jahr, wenn Sondereffekte auslaufen. Aktuell liegt die Teuerungsrate mit 4,1 Prozent so hoch wie seit 1993 nicht mehr, weil vor allem Energie deutlich mehr kostet - unter anderem durch die höhere CO2-Bepreisung und die vor einem Jahr vorübergehend gesenkte Mehrwertsteuer. "Zu Beginn des Jahres 2022 dürfte sich die Inflationsrate nach Auslaufen der Sondereffekte jedoch wieder spürbar verringern", sagt das Ministerium voraus.