Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bundesbank erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukts (BIP) Deutschlands im ersten Quartal 2021 gesunken ist. In ihrem aktuellen Monatsbericht verweist sie auf die schärferen und länger anhaltenden Corona-Schutzmaßnahmen, die zu Einbußen in vielen Dienstleistungsbereichen geführt hätten. Darüber seien wegen der zeitweiligen Reduzierung der Mehrwertsteuer Anschaffungen in das zweite Halbjahr 2020 vorverlegt worden, die nun zu Jahresbeginn gefehlt hätten.

Einen negativen Mehrwertsteuereffekt sieht die Bundesbank auch im Bausektor, der im Januar und Februar zusätzlich unter den widrigen Witterungsbedingungen gelitten habe. "Zudem setzte sich der Aufwärtstrend der Industrieproduktion in den ersten beiden Monaten des Jahres nicht fort", befindet die Bundesbank. Eine Rolle dürften hier Knappheiten bei wichtigen Vorprodukten insbesondere in der Kfz-Branche gespielt haben.

Die Bundesbank sieht ausdrücklich kein Nachfrageproblem, sie verweist auf steigende Auftragseingänge und eine dynamische Nachfrage aus dem Ausland. "Auch die weitere Aufhellung der Geschäftslage sowie markant verbesserte Produktions- und Geschäftserwartungen laut Umfragen des Ifo-Instituts im März sprechen dafür, dass sich die Erholung der Industrie fortsetzen wird", prognostiziert die Bundesbank.

Die Abwärtsbewegung am Bau wird laut Bundesbank nicht von langer Dauer sein. Einen gesamtwirtschaftlichen Ausblick auf das laufende zweite Quartal gab die Bundesbank indes nicht ab.

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April 19, 2021 06:00 ET (10:00 GMT)