Berlin (Reuters) - Sinkende Corona-Infektionen und Fortschritte beim Impfen schieben die Konjunktur nach Ansicht der Bundesbank derzeit spürbar an.

"Die Wirtschaftsleistung in Deutschland dürfte im Frühjahr 2021 nach dem Rückschlag im ersten Quartal wieder kräftig steigen", erklärte die Notenbank am Montag in ihrem Monatsbericht. Von Lockerungen des Lockdowns profitiertem vor allem Dienstleister wie Gastwirte und Einzelhändler. Allerdings bremsten Lieferengpässe - etwa bei Vorprodukten wie Halbleitern - wie schon im ersten Quartal die Produktion insbesondere in der Autoindustrie. Auch der Bau leide unter knappem Material bei Holz, Stahl und Dämmstoffen. Dennoch dürften sich die Belastungen durch die Lieferengpässe für die Industrie in Grenzen halten, schrieben die Bundesbank-Experten.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war Anfang 2021 im Lockdown noch um 1,8 Prozent geschrumpft. Die Bundesbank hatte vor knapp zwei Wochen ihre Konjunkturprognose vorgelegt und traut der Wirtschaft einen "starken Aufschwung" zu. Die Notenbank erwartet in diesem Jahr einen kalenderbereinigten BIP-Anstieg um 3,7 Prozent, der sich 2022 auf 5,2 Prozent beschleunigen dürfte. Im laufenden Jahr dürfte die Inflation kräftig auf 2,6 Prozent klettern, nach 0,4 Prozent 2020. Demnach könnte die für europäische Vergleichszwecke berechnete Inflationsrate HVPI zum Jahresende vorübergehend vier Prozent erreichen.