Berlin (Reuters) - Die deutsche Wirtschaft hat nach Einschätzung der Bundesbank Ende des vergangenen Jahres den Rückwärtsgang eingelegt.

Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im Schlussquartal "etwas gesunken sein", erklärten die Volkswirte der deutschen Zentralbank in ihrem am Montag vorgelegten Monatsbericht. Grund dafür sei vor allem das wieder verstärkte Pandemiegeschehen. Dadurch sei der Dienstleistungssektor insbesondere im Dezember teilweise deutlich belastet worden.

Die vorläufigen BIP-Daten für das vierte Quartal werden am Freitag veröffentlicht. Das Statistische Bundesamt hatte in einer ersten groben Schätzung einen Rückgang um 0,5 bis 1,0 Prozent veranschlagt. Von Reuters befragte Ökonomen erwarten jedoch nur ein Minus von 0,3 Prozent.

Im vergangenen Jahr belasteten Lieferengpässe, gestiegene Preise bei Rohstoffen und Energie sowie die allgemein hohe Inflation Firmen und Verbraucher. Die dritte und vierte Corona-Welle dämpften Handel, Tourismus sowie Gastgewerbe und verhinderten eine schnellere Erholung. Die Wirtschaft wuchs im Gesamtjahr um 2,7 Prozent - der stärkste Anstieg des BIP seit 2017. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 sei damit aber "bei Weitem noch nicht ausgeglichen", erklärte die Bundesbank. 2020 war die Konjunktur um 4,6 Prozent eingebrochen.