DUISBURG (dpa-AFX) - Eine kleine Welle steigender Wasserstände auf dem Rhein erwarten Experten angesichts des vorhergesagten Regens. Die 14-Tage-Vorhersage deute weiter darauf hin, dass die Wasserstände über mehrere Tage bis Ende der nächsten Woche um etwa 50 Zentimeter steigen werden, teilte das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt am Donnerstag zur Niedrigwassersituation an Mittel- und Niederrhein mit. Im Vergleich zum Vortag sei der Wasserstand dort auf einem relativ konstanten Niveau geblieben. Auch am Donnerstag hat es am Niederrhein noch Rückgänge auf Tiefststände gegeben.

Nach dem Durchlauf der vom Oberrhein kommenden Welle ist nach Einschätzung des Amtes wieder mit sinkenden Wasserständen zu rechnen. Wie stark der Rückgang nach der Welle ausfallen werde, sei derzeit allerdings noch nicht absehbar, sagte ein Sprecher des Amtes der dpa.

Auch mit den etwa 50 Zentimeter mehr würden sich die Wasserstände voraussichtlich überwiegend noch weiter im Bereich eines mittleren Niedrigwassers bewegen. Dies sei noch keine langfristige Entspannung. Außergewöhnlich sei ein solches Niedrigwasser des Rheins bereits früh im Jahr, wie das Amt mehrfach erklärt hatte. Historisch betrachtet reiche die Niedrigwasserphase bis in den September und Oktober.

In Emmerich - der nördlichsten Messstelle in Deutschland kurz vor der niederländischen Grenze - ist der Pegelstand weiter gesunken auf den Tiefstwert von minus 3 Zentimeter am Donnerstagmorgen. Das ist ein Zentimeter weniger als 24 Stunden zuvor. Bereits am Montag war dort ein historischer Tiefstand und am Dienstag ein Pegelstand von 0 ermittelt worden. Die Pegelstände sind nicht zu verwechseln mit dem tiefsten Punkt im Fluss. Die Fahrrinnen für die Berufsschifffahrt sind deutlich tiefer als der Wasserstand laut Pegel. So hatte die Fahrrinne bei Emmerich am Donnerstag noch 1,93 Meter Tiefe.

Auch in Rees ist mit 37 Zentimetern am Donnerstagmorgen ein Tiefststand des Rheins ermittelt worden. Das sind 3 Zentimeter weniger innerhalb von 24 Stunden. An dieser Messstelle südlich von Emmerich war der historische Rekord-Tiefstand, der aus dem Oktober 2018 stammte, am Dienstagmittag erstmals unterschritten worden./vd/DP/stk