STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Aktien-Marktbericht der Börse Stuttgart

Direkt vom Parkett: Diese Aktien stehen diese Woche im Fokus

Deutschland

Eine äußerst bewegte Handelswoche neigt sich ihrem Ende zu. Gleich mehrere DAX-Konzerne luden zur alljährlichen Hauptversammlung ein. Neben den Chemie-Konzernen Bayer und BASF öffnete auch der weltweit größte Rückversicherer „Munich Re“ seine Pforten. Kurstechnisch kommt der DAX jedoch in den letzten Wochen nicht so recht vom Fleck und bewegt sich seit einiger Zeit in einer engen Handelsspanne von 15.100 bis 15.300 Punkten. Auch die starken Quartalszahlen aus den USA können ihm keinen Auftrieb verleihen.

In der kommenden Woche steht im DAX unter anderem die Hauptversammlung der Allianz sowie im MDAX die Hauptversammlung des möglichen DAX-Aufsteigers Symrise an. Am gestrigen Donnerstag - dem Tag der Hauptversammlung - konnte der weltgrößte Chemie-Konzern mit positiven Quartalszahlen aufwarten: „BASF (WKN BASF11) ist stark in das Jahr 2021 gestartet. Den Rückenwind aus dem starken vierten Quartal 2020 konnten wir in das erste Quartal 2021 mitnehmen“, verkündete BASF-Chef Martin Brudermüller. Der Konzern hob daher auch die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr an. Anleger dürften sich also dieser Tage nicht nur über die üppige Dividende des Konzerns freuen - auch die Konjunktur-Entwicklung macht der BASF Hoffnung auf gute Geschäfte im laufenden Jahr. Anders als BASF legte der Software-Konzern SAP (WKN 716460) seine Zahlen fürs erste Quartal bereits in der vergangenen Woche vor. Auch die Walldorfer konnten die Anleger mit dem Ausblick überzeugen. Für Schwung in dieser Handelswoche reichten die Zahlen aber indes nicht. Die SAP-Papiere halten sich beständig um die Marke von 118 bis 120 Euro. Bis zum Allzeithoch aus dem letzten Jahr bei gut 143 Euro fehlen der Aktie also noch mehr als 20 Euro.

International

Die Berichtssaison in den USA läuft auf Hochtouren - und hielt vor allem im Technologie-Bereich so einige Überraschungen bereit. Mehr dazu lesen Sie in unserem Spezialeinblick.

Dem stärker auf die sogenannte „old economy“ setzenden Leitindex Dow Jones helfen die positiven Quartalszahlen in dieser Woche jedoch nicht - kein Wunder, denn von den großen Tech-Konzernen befinden sich im „Dow“ lediglich Apple und Microsoft. Alphabet, Facebook und Amazon, die allesamt in dieser Woche Zahlen vorlegten, sind kein Bestandteil des 30 Werte umfassenden Dow Jones. Auf Wochensicht verliert der Index leicht um 0,2%. Der meistgehandelte Wert der vergangenen Handelswoche war die CureVac-Aktie (WKN A2P71U). Die Papiere des Tübinger Impfstoff-Unternehmens können von einer Meldung profitieren, wonach die Zulassung für den Impfstoff bereits im Mai oder Juni erteilt werden könnte. Bisher war das Unternehmen frühestens von einer Zulassung Ende Juni ausgegangen. CureVac befindet sich eigenen Angaben zu Folge in der finalen Phase der klinischen Phase lll-Studie, an der etwas 40.000 Probanden teilnehmen. Die Aktie legt auf Wochensicht über 4% zu. Sehr rege gehandelt wurden auch die Papiere des Mainzer Impfstoff-Herstellers BioNTech (WKN A2PSR2). Die Papiere können im Wochenverlauf zulegen und gewinnen rund 8%. Während das Impftempo in Deutschland zunimmt und mittlerweile bereits über 25% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland die erste Impfdosis verabreicht bekommen hat, arbeitet BioNTech Medienberichten zufolge auch daran, einen Impfstoff für Kinder auf den Markt zu bringen.

Spezialeinblick

In dieser Woche kam es an der Wall Street zum zwischenzeitlichen Höhepunkt der Berichtssaison. Denn in der vergangenen Handelswoche legten gleich mehrere „Dickschiffe“ ihre Zahlen vor - und wussten damit bei Anlegern absolut zu überzeugen. Besonders die großen Tech-Giganten legten Bilanzen vor, die Anleger jubeln ließen: Apple (WKN 865985) konnte im abgelaufenen Geschäftsquartal seinen Gewinn mit 23,6 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdoppeln. Der Social Media-Gigant Facebook (WKN A1JWVX) wächst ebenfalls beeindruckend und konnte seinen Umsatz im Jahresvergleich um fast 50% auf knapp 26,2 Milliarden US-Dollar steigern. Und auch die Google-Mutter Alphabet (WKN A14Y6F) entzückte seine Anleger im Wochenverlauf mit den vorgelegten Quartalszahlen. Das Unternehmen kann einen Gewinnsprung von 6,8 Milliarden auf 17,9 Milliarden US-Dollar verzeichnen. Die Alphabet-Tochter YouTube wächst ebenfalls rasant und steuerte gut 6 Milliarden Dollar zum Konzernergebnis bei. Dass auch die Zahlen von Microsoft (WKN 870747) sowie die des Online-Riesens Amazon (WKN 906866) über den Erwartungen des Marktes lagen, verwundert angesichts der Zahlen der anderen Tech-Konzerne nicht sonderlich. Ob es für die großen Plattformgiganten weiter nach oben geht oder doch die Aktien klassischer Value-Titel von dem angekündigten Infrastruktur-Paket der Biden-Administration überproportional profitieren werden, bleibt indes abzuwarten. Auch das Thema Aufspaltung wird im Hinblick auf die großen Internet-Konzerne in den USA im Moment heiß diskutiert. Eines ist jedenfalls sicher: An der Börse bleibt es spannend.

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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH, www.boerse-stuttgart.de

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