STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Aktien-Marktbericht der Börse Stuttgart

Direkt vom Parkett: Diese Aktien stehen diese Woche im Fokus

Deutschland

Der deutsche Leitindex legt eine positive Handelswoche aufs Parkett und klettert im Vergleich zur Eröffnung am Montag um 1,6%. Damit überwindet der DAX wieder die runde Marke von 13.000 Punkten - den tausenden neuen Corona-Fällen in Deutschland und Europa zum Trotz. Vielmehr blicken die Anleger derzeit in die USA und hoffen dort auf ein neues Konjunkturpaket sowie Geldspritzen der Notenbank.

Sage und schreibe über 3.200-mal handelten die Stuttgarter Anleger in den letzten Tagen die Bayer-Aktie (WKN: BAY001). War das Papier letzten Freitag nach den angekündigten Sparmaßnahmen in Milliardenhöhe und einem zurückhaltenden Ausblick für die Landwirtschaftssparte auf den tiefsten Stand seit 2011 gefallen, stand diese Woche im Zeichen der Konsolidierung. Im Vergleich zum ersten Kurs am Montag bei 46 Euro notiert die Bayer-Aktie am Freitagvormittag ganze 62 Cent fester.

Ganz anders sieht die Lage bei Grenke (WKN: A161N3) aus: Die in Stuttgart rege gehandelte Aktie stieg seit Montagmorgen um fast 22% auf rund 40 Euro. Im Lauf der Woche hatten die Wirtschaftsprüfer von KPMG mitgeteilt, dass sie von den Banken für den Großteil der Bankguthaben Bestätigungen erhalten hatten. Damit widerlegten sie einen zentralen Vorwurf des Shortsellers Fraser Perring, der die Grenke-Aktie zuletzt massiv unter Druck brachte.

Amerika

Der Nasdaq musste diese Woche aufgrund der Infektion von Donald Trump sowie der Ankündigung, die Gespräche mit den Demokraten über weitere Fördergelder zu beenden, einige Schwankungen hinnehmen und stabilisierte sich bei 11.500 Punkten.

Gegen Ende der Woche lag der Fokus auf der Übernahme von XILINX Inc (WKN 880135), dem weltgrößten Entwickler und Hersteller von programmierbaren Schaltkreisen. Mit dem Kauf dieses Unternehmens kann AMD (WKN 863186) in den Markt für Telekommunikationschips einsteigen. Damit würde AMD stark vom Ausbau der 5G-Netze profitieren und setzt klar auf Expansion und damit auch auf den Angriff auf den Rivalen Intel (WKN 855681).

NXP Semiconductors (WKN A1C5WJ), ein niederländischer an der Nasdaq gelisteter Halbleiterhersteller, legte am Donnerstagabend nachbörslich sehr gute Zahlen vor. Dies ließ die Aktie zusammen mit dem ebenfalls sehr guten Ausblick steigen. Vor Bekanntgabe der Zahlen lag der Kurs noch bei 114 Euro, am Freitag morgen wird die Aktie bereits bei 119,50 Euro gehandelt.

Asien

Einen positiven Wochenverlauf gab es an der Börse in Tokyo: Der Nikkei 225 konnte 462 Zähler dazugewinnen und schließt somit auf einem neuen 6-Monatshoch bei 23.647 Punkten.

Z Holding (WKN 916008), vor der Umfirmierung bekannt unter Yahoo Japan, gab bekannt, dass die Investmentgesellschaft Capital Research & Management eine Beteiligung von knapp über 5% an der Firma aufgebaut hat. Dies beflügelte den Aktienkurs und es steht ein Gewinn von 9% zu Buche.

Cyberdyne (WKN A1XFZ0), das Geräte zur Unterstützung von Pflegepersonal und für die Hilfe im Alltag von Behinderten erforscht und entwickelt, darf seine Produkte jetzt auch in den USA vertreiben. Diese sehr positive Nachricht ließ den Aktienkurs um 30% nach oben springen.

Toyota Industries (WKN 863567) wurden von einem namhaften japanischen Broker als Kaufempfehlung hochgestuft und auch das Kursziel wurde erheblich hochgenommen. Dies gab der Aktie einen positiven Schub von 5%.

Europa

Auch diese Woche geht der Übernahmekampf zwischen Veolia (WKN: 501451) und Suez (WKN: A0Q418) weiter. Nachdem Veolia von Engie (WKN: A0ER6Q) den Zuschlag für deren Beteiligung an Suez bekommen hat, konnte die Aktie von Suez am Dienstagmorgen um 4,5% zulegen. Auch die Papiere von Veolia wurden mit einem Plus von 2,4% gehandelt.

Trotzdem wehrt sich Suez nach wie vor gegen das 11 Milliarden Euro schwere Übernahmeangebot und sieht dieses als feindlich an. Das Unternehmen wollte sogar die Investmentfirma Ardian als weißen Ritter gewinnen - diese winkte allerdings bereits zu Wochenanfang ab. Veolia dagegen sieht jährliche Kosteneinsparungen von 500 Millionen Euro und ein Unternehmen, das es mit den Rivalen am Markt aufnehmen kann.

Inzwischen hat sich auch die Politik in Form des französischen Finanzministers eingeschaltet und drängt auf eine gütliche Einigung. Es bleibt bei diesem Übernahmepoker also weiterhin spannend.

Disclaimer:

Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.

Quelle: Boerse Stuttgart GmbH, www.boerse-stuttgart.de

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