STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Auslandsmarktbericht der Börse Stuttgart
Übernahmen in den USA - Chipwerte schwach in Tokyo - Achterbahn bei Nel ASA
Der amerikanische Aktienmarkt konnte in dieser Woche zulegen. Der Dow Jones schloss zur
Wochenmitte bei 26.005 Punkten und damit rund 1,80 Prozent höher als zur Vorwoche. Die Woche
begann mit zwei Paukenschlägen. Der amerikanische Cloudanbieter Salesforce (WKN: A0B87V) bietet
rund 16 Milliarden Dollar für den Spezialisten in Analysesoftware Tableau (WKN: A1T9F0) in
Aktien. Für jede Aktie von Tableau wird 1,103 Aktien von Salesforce geboten. Damit wird Tableau
mit dem 13fachen Jahresumsatz bewertet. Die Übernahme wird als Angriff auf SAP (WKN: 716460)
und Oracle (WKN: 871460) gewertet. Die Aktien von Tableau (WKN: A1T9F0) näherten sich dem
rechnerischen Übernahmepreis und die Aktie von Salesforce (WKN: A0B87V) wurde dagegen um sieben
Prozent leichter gehandelt. Ebenfalls am Montag wurde bekanntgegeben, dass sich United
Technologies (WKN: 852759) und Raytheon (WKN: 785159) zusammenschließen wollen. Das neue
Unternehmen hätte dann einen Wert von 121 Milliarden Dollar, an dem die bisherigen Aktionäre
von United Technologies zu 57 Prozent beteiligt sind. Den Raytheon - Aktionären wird für jede
Aktie 2,33 Aktien des neuen Unternehmens angeboten, denen dann die restlichen 43 Prozent des
neuen Rüstungsriesen gehören. So richtig wollte keine Jubelstimmung unter den Marktteilnehmern
aufkommen. Zum einen äußerte sich der US-Präsident sehr skeptisch zu diesem Vorhaben. Auch der
United-Großaktionär Ackman konnte seine Zurückhaltung nicht verbergen. Was die Wettbewerbshüter
von diesem Zusammenschluss halten, bleibt ebenfalls abzuwarten. Die Aktien von United verloren
drei Prozent und die Aktien von Raytheon gewannen ein Prozent.
Der Aktienmarkt in Japan konnte in dieser Handelswoche rund 1,2 Prozent zulegen. Mit 21.032
Punkten beendete der Nikkei 225 den Handel am Donnerstag. Der Wochenauftakt war von den
Kursgewinnen bei den Automobilherstellern geprägt. Die Ankündigung von US-Präsident Trump,
vorerst auf die Importzölle auf Waren aus Mexiko zu verzichten, sorgte für erleichterte
Marktteilnehmer. Die Aktie von SoftBank (WKN: 891624) verlor am Mittwoch zwei Prozent als
Folge, dass sich die Fusion zwischen T-Mobile US (WKN: A1T7LU) und der SoftBank-Tochter Sprint
(WKN: A1W1XE) schwieriger als erwartet gestalten könnte. Am Donnerstag standen besonders die
Chipwerte unter Druck, die die schwache Tendenz der amerikanischen Chipwerte nachvollzogen. So
verloren Tokyo Electron (WKN: 865510) über vier Prozent und Advantest Corp. (WKN: 868805) fünf
Prozent.
Beim norwegischen Wasserstoffhersteller Nel ASA (WKN: A0B733) ist am Montagabend bei einer
Tankstelle ein Feuer ausgebrochen. In Norwegen und Dänemark kam es daraufhin zu Engpässen, da
wegen Vorsichtsmaßnahmen zehn weitere Tankstellen auf Stand-by gingen. Aufgrund dieses
Ereignisses stürzte die Aktie am Dienstag um über 20 Prozent ab, vom Rekordhoch Ende Mai fiel
die Aktie sogar um über 50 Prozent. Die Aktie schwankt in einem sehr volatilen Markt im Moment
bei 0,52 Euro.
Der gescheiterte Versuch der Fusion zwischen Fiat Chrysler (WKN: A12CBU) und Renault (WKN:
893113) beschäftigt weiterhin die Finanzwelt. Nach anfänglich gegenseitigen Schuldzuweisungen
scheint im Moment etwas mehr Gelassenheit in die Diskussion eingekehrt zu sein. Die breite
Mehrheit scheint in der Zwischenzeit der Meinung zu sein, dass ein erneuter Versuch die beiden
Unternehmen zu fusionieren, stattfinden wird. Auch die ersten Überlegungen, dass das Angebot
von Fiat Chrysler Renault unterbewerten würde, scheint bei näherer Betrachtung nicht ganz
stichhaltig zu sein. Weiterhin wird im Moment auf die geplanten Synergieeffekte ein Augenmerk
gelegt. Sie werden bei einer Fusion der beiden Unternehmen in einer Größenordnung von fünf
Milliarden Euro erwartet. Die Aktienkurse der beiden Unternehmen zeigen sich in den letzten
Tagen wenig beeindruckt von den andauernden Diskussionen.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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