FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Tech- und Biotech-Fonds werden mal gekauft, mal verkauft - je nach Nachrichtenlage. Bei Umweltfonds heißt es hingegen: immer gerne. Umsatzstark sind einmal mehr die Immobilienfonds, mit Handel in beide Richtungen.

16. Dezember 2021. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Erst hohe Schwankungen und hohe Umsätze, nun wenig Schwankungen, wenig Umsätze - im Handel mit Fonds ist Ruhe eingekehrt. "Als der DAX Mitte November aufgrund der Omikron-Nachrichten rund 500 Punkte verloren hat, war richtig viel los", berichtet Matthias Präger von der Baader Bank. Auch laut Ivo Orlemann von der ICF Bank war der November noch von hohen Umsätzen geprägt. "Jetzt fehlen einfach die Impulse."

Hin und her in Tech- und Biotech-Fonds

Anleger interessieren sich weiter vor allem für Technologie- und Biotechnologie- sowie Umweltfonds, wie Orlemann feststellt. Während Tech- und Biotech-Aktien je nach Marktlage mal gekauft und mal verkauft würden, würden Umweltfonds konstant gekauft. "Bei Technologiefonds hängt das zum Beispiel von der Richtung der Nasdaq ab, bei Biotechfonds von Impfstoffnachrichten."

Hohe Umsätze weisen zum Beispiel der Fidelity Global Technology in ausschüttender und thesaurierender Variante auf (LU0099574567, LU0115773425), ebenso der Franklin Technology (LU0260870158) und der DWS Technology (DE0008474149). Auch spezialisiertere Tech-Fonds wie der Allianz Informationstechnologie (DE0008475120) und der Nordinternet (DE0009785303), ein weltweit investierender Fonds von Amundi mit Internetaktien, werden rege gehandelt. Große Technologiefonds wie der Fidelity Global Technology haben zuletzt zwar etwas verloren, der Fonds kommt seit Jahresanfang aber immer noch auf ein beachtliches Kursplus von 28 Prozent, auf Dreijahressicht sogar auf 33 Prozent im Jahr.

Zu den umsatzstarken Biotech-Fonds bei der ICF Bank gehören der Allianz Biotechnologie (DE0008481862), der DWS Biotech (DE0009769976) und der APO Medical Opportunities (LU0220663669).

Umweltfonds überzeugen - auch auf Renditeseite

Von Marktbewegungen unbeeindruckt zeigen sich Anleger in Sachen Umweltfonds: Stetig nachgefragt sind etwa der ERSTE WWF Stock Environment in thesaurierender und ausschüttender Form (AT0000705678, AT0000705660) und die ÖkoWorld-Fonds ÖkoWorld ÖkoVision Classic (LU0061928585) und ÖkoWorld Klima (LU0301152442).

Die Fonds können sich weiter gut sehen lassen: Der ÖkoVision Classic kommt auf Dreijahressicht auf 16,7 Prozent im Jahr, der ÖkoWorld Klima auf 26 Prozent. Der schon 1996 aufgelegte ÖkoVision Classic, der weltweit nach strengen ethisch-ökologischen Kriterien in Aktien anlegt, hat mittlerweile Gelder in Höhe von 2,5 Milliarden Euro angesammelt. Geografisch sind die USA und Europa Anlageschwerpunkte. Der 2007 aufgelegte ÖkoWorld Klima, rund 800 Millionen Euro schwer, investiert weltweit in Unternehmen, die zur Behebung der Ursachen des Treibhauseffekts beitragen. Zu den Anlageschwerpunkten gehören Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Recycling, neue Werkstoffe und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Geografisch sind die USA am stärksten vertreten, gefolgt von Asien und Europa.

Abflüsse aus klassischen Aktienfonds

Breit streuende Aktienfonds stehen - typisch für den Börsenhandel - oft auf den Verkaufslisten, wie Präger meldet. Dazu gehören etwa der DWS Deutschland (DE0008490962) und der Fondak (DE0008471012) mit deutschen Aktien sowie die international investierenden DWS Top Dividende (DE0009848119) und Dirk Müller Premium Aktien (DE000A111ZF1). Gekauft würden hingegen der BlackRock Global Funds Continental European Flex (LU0224105477) und der AGIF - Allianz Thematica (LU1479563717).

Tendenziell abgegeben werden laut Präger außerdem Fonds mit asiatischen Aktien, etwa der UBS (Lux) China Opportunity (LU0067412154), eher gekauft werde der AGIF Allianz Oriental Income (LU1173936821). "Das sind aber wirklich kleine Umsätze."

Kasse machen bei "Next Generation"-Rohstoffaktien

Nicht viel los ist im Bereich Minenfonds. "Dabei ist der Goldpreis im November ja um 100 auf über 1.860 US-Dollar gestiegen und dann wieder gefallen", bemerkt Präger. Aktuell liegt der Preis für die Feinunze wieder bei 1.785 US-Dollar.

Statt auf Gold schauen Anleger offenbar eher auf Rohstoffe der "nächsten Generation": Der Structured Solutions Next Generation Resources (LU0470205575) weist Präger zufolge jedenfalls noch vergleichsweise hohe Umsätze auf. Nach den zuletzt vielen Käufen überwögen nun aber die Abgaben. Der Fonds konzentriert sich auf Unternehmen, die "Next Generation"-Rohstoffe fördern. Gemeint sind etwa Lithium, Kobalt oder Grafit, die in Zukunft stark nachgefragt sein dürften. Seit Jahresanfang ist der Kurs des Anteilsscheins schon um 60 Prozent gestiegen.

Immo-Fonds weiter mit hohen Umsätzen

Weiter sehr viel um geht außerdem in Immobilienfonds. Sehr umsatzstark ist der HausInvest (DE0009807016). Ein hohes Handelsaufkommen beobachtet Orlemann außerdem im UniImmo Europa (DE0009805515), UniImmo Deutschland (DE0009805507) und Grundbesitz Europa (DE0009807008).

Von Anna-Maria Borse, 16. Dezember 2021 © Deutsche Börse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)