FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Die Kurse der kleinen und mittelgroßen Aktien im Scale-Segment sind in diesem Jahr schon um 26 Prozent gestiegen. Da tut auch der jüngste kleine Rücksetzer nicht weh.

22. Juni 2021. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Dem allgemeinen Atemholen an den Börsen kann sich das Scale-Segment nicht ganz entziehen. Vor exakt einer Woche war der Scale All Share-Index auf ein neues Allzeithoch von 1.863 Punkten geklettert. Am Montagmittag sind es "nur" noch 1.847 Punkten.

Seit Jahresanfang kommt der Index, der alle 48 Scale-Aktien abbildet, damit aber immer noch auf ein Plus von 26 Prozent. Seit seinem Start Ende März 2017 sind es sogar 80 Prozent. Der Auswahlindex Scale 30 kann nicht ganz so brillieren, hat seit Jahresanfang aber auch noch um 13 Prozent zugelegt.

Kursverfünffachung seit einem Jahr

In der Spitzengruppe aller Scale-Aktien hat sich nicht viel getan: Auf Zwölfmonatssicht bleibt Cliq Digital (DE000A0HHJR3) Top-Performer. Trotz jüngster Rücksetzer hat sich der Kurs seit Juni 2020 immer noch verfünffacht.

Es folgen die auf Schiffe spezialisierte Anlagegesellschaft Ernst Russ AG (DE000A161077) und der Hersteller von Batteriekomponenten IBU-tec advanced materials (DE000A0XYHT5) mit einer Kursvervierfachung, sowie der Ökofondsanbieter Ökoworld (DE0005408686) und die Beteiligungsgesellschaft Media and Games Invest (MT0000580101). Deren Kurse haben sich mehr als verdreifacht. Im Übrigen haben sich bis auf vier Titel alle Scale-Aktien seit Juni 2020 positiv entwickelt.

Ökoworld hebt ab

Während Cliq Digital einen Großteil seiner Gewinne aus diesem Jahr wieder abgegeben hat, bleiben die Kurse von Ernst Russ, IBU-tech und Media and Games Invest auf hohem Niveau. Nochmals einen kräftigen Satz nach oben machten in den vergangenen Wochen die Aktien von Ökoworld: Mitte Mai wurden sie noch unter 50 Euro gehandelt, aktuell sind es 69 Euro. Das Hildener Unternehmen bietet bereits seit 1975 ethisch-ökologische Fonds an. Erst 2020 begann der Höhenflug der Aktie, die viele Jahre weniger als 20 Euro gekostet hatte.

Wieder viele Kaufempfehlungen

Media and Games hat den Analysten von GBC zufolge immer noch Luft nach oben: Sie trauen der Aktie, die aktuell 4,50 Euro kostet, 6,92 Euro zu. Die Begründung: das Rekordgeschäftsjahr 2020 mit starkem profitablem Umsatzwachstum. Außerdem werde für 2021 ein erneuter deutlicher Umsatz- und Ergebnisanstieg erwartet. Nach Ansicht der Analysten sollte der eingeschlagene Wachstumskurs durch einsetzende Skaleneffekte zu einer überproportionalen Ergebnisentwicklung führen.

Nicht mehr ganz so rund läuft es für den Blockheizkraftwerksanbieter 2G Energy, der eigentlich als Profiteur der Energiewende gilt. Nach rasanten Kursgewinnen 2019 und 2020 hat die Aktie in diesem Jahr Federn lassen müssen und notiert aktuell bei 88,70 Euro. Zur Erinnerung: In der Spitze 2020 waren es 106 Euro. Die Analysten von First Berlin stufen die Aktie aber auf "Hinzufügen", nachdem 2G Energy die kurz- und mittelfristigen Umsatzprognosen hochgesetzt und außerdem den Motorspezialisten HJS Motoren übernommen hat. Sie nennen ein Kursziel von 109 Euro.

Das Analysehaus SMC sieht hingegen nur noch moderates Aufwärtspotenzial für 2G Energy und hat sein Urteil von "Buy" auf "Hold" angepasst sowie das Kursziel auf 95,60 Euro reduziert. Insbesondere im Hinblick auf die langfristige Margenentwicklung bleibe das Management vorsichtig, erklärt SMC. Der Anteil des Auslandsgeschäfts wachse und werde zum Teil auch schwierigere Märkte mit geringeren Margen umfassen. Außerdem werde der Anteil des margenstarken Service- und Ersatzteilgeschäfts voraussichtlich geringer ausfallen.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)