FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Digitalwährung Bitcoin ist am Montag erstmals seit einem Jahr unter die 5000 Dollar-Marke gefallen. Damit setzte sich der bereits in der vergangenen Woche zu beobachtende breite Ausverkauf an den Kryptobörsen fort. An den Märkten war von einer breit angelegten schlechten Stimmung gegenüber Digitalanlagen die Rede.

Auf der großen Handelsplattform Bitstamp fiel der Kurs des Bitcoin zum Wochenstart bis auf 4959 US-Dollar. Das war der tiefste Stand seit Oktober 2017, also seit gut einem Jahr. Allein seit vergangenem Mittwoch belaufen sich die Verluste auf fast 20 Prozent. Von seinem Rekordhoch bei 20 000 Dollar - erreicht im Dezember 2017 - liegt der Bitcoin-Kurs meilenweit entfernt.

Analyst Timo Emden von Emden Research warnte bereits vor einem weiteren Abrutschen. "Ein signifikantes Reißen der psychologischen Marke von 5.000 US-Dollar könnte Börsianer in den Panikmodus versetzen", schrieb er. "Ein Rutsch bis auf 3.000 US-Dollar wäre dann denkbar."

Nicht nur der Bitcoin, auch andere bekannte Kryptowährungen wie Ether, Litecoin oder XRP standen am Montag abermals unter Druck, zum Teil noch stärker als der Bitcoin. Der Gesamtwert aller rund 2000 Digitalanlagen beläuft sich nach Angaben der Internetseite Coinmarketcap derzeit auf knapp 170 Milliarden Dollar. Vergangenen Mittwoch waren es noch 210 Milliarden Dollar gewesen. Zu Zeiten des Krypto-Booms zur Jahreswende 2017/18 waren es in der Spitze sogar fast 830 Milliarden Dollar - fast fünfmal so viel wie jetzt.

Unter Beobachtern kursieren zahlreiche Begründungen für die Kursschwäche digitaler Anlagen. Dazu zählt in erster Linie das vergebliche Warten vieler Bitcoin-Anhänger auf die Einführung eines börsengehandelten Indexfonds (ETF) lautend auf Bitcoin. Hinzu kam in letzter Zeit die Aufspaltung ("Hard Fork") von Bitcoin Cash. Diese Kryptowährung war einst selbst nach einer Aufspaltung aus Bitcoin hervorgegangen. Die neuerliche Abspaltung sorgte für Streit in der Bitcoin-Anhängerschaft und daher für schlechte Stimmung./bgf/elm/jkr/he