Am "Super Tuesday" siegte der zuvor abgeschlagene Biden in den meisten der 14 Bundesstaaten, in denen gewählt wurde. "Das ist Musik in den Ohren der Wall Street", sagte Analyst Raffi Boyadjian vom Brokerhaus XM. Von Bidens moderaten Positionen habe sie weniger zu befürchten, als von der Agenda des selbst ernannten Sozialisten Bernie Sanders, der sich nun ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Nominierung als Herausforderer von US-Präsident Donald Trump liefert.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg bis zum frühen Nachmittag in New York um 2,3 Prozent auf 26.501 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 erhöhte sich um 1,9 Prozent auf 3058 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 1,6 Prozent auf 8824 Zähler.

Haupt-Profiteure des Biden-Erfolgs waren die privaten Krankenversicherer UnitedHealth, Centene, Humana und Cigna, deren Aktien sich zeitweise um 13 Prozent verteuerten. Sanders tritt für eine verpflichtende staatliche Krankenversicherung ein.

Ein enttäuschender Ausblick drückte Nordstrom. Die Aktien des Einzelhändlers fielen fünf Prozent. Das Unternehmen rechnet für 2020 mit einem Gewinn von 3,25 bis 3,50 Dollar je Aktie. Analysten hatten bislang im Schnitt mit 3,49 Dollar gerechnet. Mögliche Beeinträchtigungen durch die Coronavirus-Epidemie seien hier noch nicht eingerechnet.

US-RENDITEN FALLEN - GOLD UND EURO BEHAUPTEN GEWINNE

Aus Verunsicherung über die Beurteilung des Fed-Coups schichteten Investoren weiteres Geld in als sicher geltende Staatsanleihen um. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen US-Bonds erstmals unter die Marke von einem Prozent. Mit 0,931 Prozent markierten sie den achten Tag in Folge ein Rekordtief. Am Rohstoffmarkt legte Gold nach dem größten Tagesgewinn seit dreieinhalb Jahren weiter zu und kostete 1642,20 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

In Frankfurt gewann der Dax in der Hoffnung auf weitere Hilfen für die von der Coronavirus-Epidemie gebeutelte Weltwirtschaft am Mittwoch mehr als ein Prozent auf 12.127,69 Punkte.