Im November gaben die Behörden grünes Licht für den Bau von 32.531 Wohnungen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Dies war ein Plus von 8,9 Prozent binnen Jahresfrist. In den ersten elf Monaten 2020 ergab sich damit ein Anstieg um 3,9 Prozent. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) zeigte sich zuversichtlich, dass sich der Anstieg der Bauinvestitionen beim Wohnungsbau aus dem vorigen Jahr auch 2021 fortsetzen wird - "aufgrund der nach wie vor hohen Nachfrage nach Wohnraum".

In den Zahlen des Statistikamts sind sowohl Baugenehmigungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten. Bei den Zweifamilienhäusern kletterte die Zahl der genehmigten Wohnungen im November um 472 oder um 26,8 Prozent. Bei Einfamilienhäusern gab es einen Anstieg um 17,5 Prozent (1227 Wohnungen) und bei Mehrfamilienhäusern ein Plus von 3,0 Prozent (502 Wohnungen).

Die Zahl der Baugenehmigungen gilt als wichtiger Frühindikator zur Einschätzung der zukünftigen Bauaktivität, da die Genehmigungen geplante Bauvorhaben darstellen. Im Rezessionsjahr 2020 mit schrumpfenden Exporten, sinkenden Firmeninvestitionen und deutlich weniger Verbraucherausgaben zogen die Bauinvestitionen an und sorgten dafür, dass die deutsche Wirtschaft nicht noch stärker als um fünf Prozent schrumpfte. "Ohne die Bauwirtschaft wäre die Gesamtwirtschaft 2020 ungefähr so stark eingebrochen wie zur Finanz- und Wirtschaftskrise 2009", erklärte HDB-Vizepräsident Tim Lorenz. Allerdings habe der Wirtschaftsbau bereits "die Investitionsbremse der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und der gebeutelten Dienstleistungsbranche" gespürt. "Wir befürchten, dass sich dieser Rückgang auch 2021 fortsetzen wird", sagte Lorenz.