Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Das neue Bahnwerk in Cottbus kommt nach Angaben der Deutsche Bahn AG deutlich früher: Bereits ab 2024 würden in der Lausitz die ersten ICE gewartet - zwei Jahre eher als geplant. Die Bahn erklärte in einer Mitteilung, Baustart sei schon 2022, vorbereitende Maßnahmen wie die Sondierung des Baugrundes liefen bereits. Damit gehe die Strukturstärkung in der Region zügig voran. Bis 2024 stelle die Bahn mehr als 500 neue Mitarbeitende ein, bis 2026 sollen noch einmal 700 neue Stellen hinzukommen.

Bahn-Vorstandschef Richard Lutz bezeichnete das neue Werk in Cottbus als "Meilenstein auf dem Weg zu einer starken Schiene". Das Werk sei eine doppelte Investition in die Zukunft: Es bringe die Mobilitätswende voran und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz - und es befördere den Strukturwandel in der Lausitz. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) betonte, die Bahn schaffe 1.200 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze. Es sei "ein großartiges Signal, dass diese Arbeitsplätze jetzt noch schneller entstehen als geplant".

Die Bahn setzt den Angaben zufolge bei dem neuen Werk auf ein Zwei-Hallen-Konzept. An Stelle einer großen Instandhaltungshalle mit sechs Gleisen soll zunächst eine zweigleisige Halle schon bis 2024 entstehen. Bis 2026 folge eine weitere Halle mit vier Gleisen. Mit diesem Konzept würden Teile des neuen Werks früher in Betrieb genommen. Damit ständen die Kapazitäten für die Instandhaltung der neuen ICE-4-Züge schneller bereit. In beiden Hallen könnten ganze ICE-Züge von fast 400 Meter Länge gewartet werden. Derzeit erhält die Bahn nach eigenen Angaben alle drei Wochen einen neuen ICE 4. Die Flotte umfasse aktuell fast 80 Züge. Ende 2024 sollen 137 solcher Züge im Einsatz sein.

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July 27, 2021 05:16 ET (09:16 GMT)