(neu: Eröffnungsgala des Gewerbevereins abgesagt)

BERLIN/SCHÖNEFELD (dpa-AFX) - Der Chef des neuen Hauptstadtflughafens BER, Engelbert Lütke Daldrup, rechnet für den ersten vollen Betriebstag am 1. November am Hauptterminal T1 mit rund 5000 Fluggästen. Wenn eine Woche später der Flughafen Tegel schließt, würden am T1 dann rund 16 000 Passagiere abgefertigt, sagte Lütke Daldrup am Montag. Weitere 8000 Fluggäste würden dann über den Flughafen Schönefeld reisen, der als Terminal 5 des BER dient.

Insgesamt liege damit die Auslastung zu Beginn des Flugbetriebs am BER lediglich bei rund 20 Prozent des im Oktober und November üblichen Niveaus, an den Wochenenden etwas höher bei rund einem Drittel. "Wir haben natürlich dadurch ausreichende Kapazität, um auf alle Störungen reagieren zu können. Darauf haben wir uns intensiv auch in Sonderprozessen vorbereitet."

Ende vergangener Woche war der Probebetrieb am Flughafen zu Ende gegangen, bei dem seit April die Abläufe auf dem Gelände getestet und überprüft wurden. Rund 10 000 Freiwillige nahmen daran in den folgenden Wochen und Monaten teil. Sie probten die Gepäckabgabe, die Sicherheitskontrolle sowie den Einstieg ins Flugzeug. "Wir haben 54 000 Buchungsprozesse durchgeführt", sagte Lütke Daldrup. Auch die Abläufe am Bahnhof direkt unter dem Hauptterminal wurden getestet.

Als Konsequenz der Übungen wurden Hinweisschilder umgestaltet oder ausgetauscht, um für eine bessere Orientierung zu sorgen. Auch zusätzliche Mülleimer wurden am Flughafen aufgestellt, weil die bisherigen nicht ausgereicht hätten.

Unterdessen hat der Schönefelder Gewerbeverein seine geplante Eröffnungsgala zum Start des BER abgesagt. "Mit den steigenden Zahlen haben wir keine Alternative", sagte der Vize-Vorsitzende des Vereins, Michael Wuscher, am Montag mit Blick auf die Corona-Neuinfektionen auf Anfrage. "Da müssen wir der Gesundheit den Vorrang geben." Zuerst hatte die Zeitung "B.Z." (online) berichtet. Der Verein wollte am 30. Oktober in einer Messehalle am Flughafen eine Gala mit 750 Gästen ausrichten. Im Landkreis Dahme-Spreewald liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen aktuell in einem kritischen Bereich./maa/DP/jha