BERLIN (Dow Jones)--Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der Amtseinführung des US-Präsidenten Joe Biden seine Erwartungen an die Europäische Union bekräftigt. Bidens Präsidentschaft "öffnet Europas Wirtschaft zuletzt verschlossene Türen, aber die EU muss selbst durch die Schwelle treten und proaktiv auf die neue Administration zugehen", erklärte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. So müssten Sonderzölle in der Handelspolitik abgebaut, die transatlantische Kooperation weiter verstärkt und auch im Umgang mit China eine gemeinsame Agenda gefunden werden.

Im Klimaschutz und in der Digitalisierung warteten für die Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks enorme Herausforderungen, aber auch Chancen. "Dazu müssen sich EU und USA gemeinsam auf multilaterale Lösungsideen verständigen", betonte Russwurm. So sollten EU und USA gemeinsam einen Fahrplan für eine globale Bepreisung von Treibhausgasen entwickeln und sich zusammen mit internationalen Schlüsselakteuren auf einen CO2-Mindestpreis für 2030 einigen.

"In der Digitalisierung drängt die Industrie auf eine Nachfolgeregelung zum Privacy Shield, Stärkung des freien Datenflusses über den Atlantik und gemeinsame digitale Standards etwa bei künstlicher Intelligenz", so der BDI-Präsident. Eine breite transatlantische Agenda müsse aber auch mehr Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheit, Verteidigung und Raumfahrt umfassen.

Die USA sind seit 2015 wichtigster Absatzmarkt für deutsche Warenexporte. Täglich handeln EU- und US-Unternehmen Waren im Wert von rund 1,7 Milliarden Euro.

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January 20, 2021 04:09 ET (09:09 GMT)