Ausländer verkauften im September erneut asiatische Aktien (ohne China), da die Anleger von den US-Zinserhöhungen, dem festeren Dollar und den schwächeren regionalen Wachstumsaussichten abgeschreckt wurden.

Die Daten der Börsen in Südkorea, Indien, Taiwan, den Philippinen, Vietnam, Indonesien und Thailand zeigen, dass Ausländer im vergangenen Monat Aktien im Wert von 8,83 Mrd. $ verkauft haben - zum ersten Mal seit Juni.

Die regionalen Aktienmärkte haben in den ersten drei Quartalen des Jahres bisher Abflüsse in Höhe von insgesamt 69,7 Mrd. USD verzeichnet, ein gewaltiger Sprung gegenüber den Abflüssen von 47,63 Mrd. USD im Jahr 2008, als die globale Finanzkrise ausbrach.

Im vergangenen Monat hat die US-Notenbank ihren Leitzins um 75 Basispunkte erhöht und damit die dritte Zinserhöhung in Folge vorgenommen. Analysten gehen davon aus, dass die US-Notenbank die Zinsen weiter anheben wird, um den steigenden Inflationsdruck einzudämmen.

Die Region hat mit steigendem Inflationsdruck, Zinserhöhungen und einem sich verlangsamenden Wirtschaftswachstum zu kämpfen, sagte Mark Haefele, Chief Investment Officer bei UBS Global Wealth Management, und fügte hinzu, dass die aggressiven US-Zinserhöhungen auch den Währungen und Exportmärkten der Region geschadet haben.

Goldman Sachs hat Ende letzten Monats das EPS-Wachstum der Region für 2022 und 2023 um 2 bzw. 3 Prozentpunkte gesenkt und dabei die negativen Auswirkungen der steigenden Zinsen, des stärkeren Dollars und des langsameren Wachstums auf die Erträge angeführt.

Die Abflüsse aus dem technologieabhängigen Südkorea und Taiwan stiegen im letzten Monat auf ein Dreimonatshoch von 1,8 Mrd. $ bzw. 5,3 Mrd. $.

Indien und Thailand verzeichneten Abflüsse in Höhe von $903 Millionen bzw. $653 Millionen, nachdem sie in den beiden Vormonaten jeweils Zuflüsse verzeichnet hatten.

Auch auf den Märkten der Philippinen und Vietnams waren Ausländer im vergangenen Monat Nettoverkäufer von Aktien. Auf der anderen Seite verzeichneten indonesische Aktien geringe Zuflüsse in Höhe von 209 Millionen Dollar.

"Die getrübten Aussichten für die Wirtschaftslage und die entschlossene Politik der US-Notenbank könnten die Risikostimmung immer noch zur Vorsicht neigen lassen, was kurzfristig bestenfalls zu lauwarmen Zuflüssen bei asiatischen Aktien führen könnte", sagte Yeap Jun Rong, Marktstratege bei IG.