Atriva Therapeutics kann dank Fördermitteln COVID-19-Medikament schneller entwickeln

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Atriva Therapeutics kann dank Fördermitteln COVID-19-Medikament schneller
entwickeln

21.04.2021 / 15:20
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Atriva Therapeutics kann dank Fördermitteln COVID-19-Medikament schneller
entwickeln

- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert klinische
Entwicklung von Medikament zur Therapie von COVID-19 mit bis zu EUR 11,4 Mio.

- Produktkandidat ATR-002 könnte Krankenhauspatienten mit COVID-19 vor
Beatmung und intensivmedizinischer Behandlung bewahren

- Therapeutikum, das in der Wirtszelle wirkt und auf RNA-Viren ausgerichtet
ist

- Medikamentenkandidat kann auch bei Corona-Mutationen seine volle Wirkung
behalten

- Therapeutikum hemmt Vermehrung des Virus und verhindert Überschießen der
Immunreaktion

- Einfache Verabreichung als Tablette

Tübingen, 21. April 2021 - Das biopharmazeutische Unternehmen Atriva
Therapeutics GmbH, ein Vorreiter bei der Entwicklung von Therapien zur
Behandlung von viralen Infektionen, hat sich Fördermittel des Bundes
gesichert. Das 2015 gegründete Unternehmen gab heute bekannt, dass es vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Forschungsförderung
erhält. Atriva wird die zugesagten Mittel nutzen, um sein Therapeutikum
ATR-002 möglichst schnell zur Marktreife zu entwickeln. "Wir freuen uns über
die damit verbundene Anerkennung unserer Arbeit durch das Expertengremium um
Prof. Dr. Ciesek und Dr. Spinner", sagte Atriva-CEO Dr. Rainer
Lichtenberger. Die Förderung ist Teil eines BMBF-Programms im Volumen von EUR
50 Millionen für insgesamt acht ausgewählte deutsche Unternehmen.

"Die späte klinische Entwicklungsphase und insbesondere Phase
III-Zulassungsstudien, sowie die Vorbereitung der Herstellung des
Medikaments sind sehr teuer und für kleine Biotech-Unternehmen schwer zu
finanzieren", erklärte Atriva-CEO Dr. Rainer Lichtenberger. "Gerade in
dieser weltweiten Notsituation ist eine breite öffentliche Förderinitiative
von allergrößter Bedeutung und kann die Entwicklung entscheidend
beschleunigen, wie die SARS-CoV-2-Impfstoffe eindrucksvoll gezeigt haben."

Derzeit wird das Therapeutikum in einer Phase II-Studie namens "RESPIRE" [1]
klinisch weiterentwickelt. Es eignet sich für COVID-19-Patienten mit
moderatem bis schwerem Krankheitsverlauf, die im Krankenhaus behandelt
werden, aber noch keine Beatmung bzw. intensivmedizinische Behandlung
benötigen. Die RESPIRE-Studie soll die Wirksamkeit und Sicherheit des
Medikamentenkandidaten bei 220 Erwachsenen untersuchen, Mitte April war der
erste Patient behandelt worden. Eine Phase I-Studie zur Bewertung der
Sicherheit und Verträglichkeit wurde bereits erfolgreich abgeschlossen.

Im Kampf gegen die Pandemie sind nicht nur Impfstoffe gefragt, sondern auch
wirksame und sichere Medikamente, um Patienten in verschiedenen Stadien der
COVID-19-Erkrankung zu behandeln. "Wir glauben, dass ATR-002 hier großes
Potenzial hat, weil es nicht nur die Vermehrung des Virus hemmen, sondern
auch das Überschießen der Immunreaktion verhindern kann", sagte
Lichtenberger. "Dadurch werden häufig schwere Krankheitsverläufe
hervorgerufen." ATR-002 wirkt in der Wirtszelle und wird
höchstwahrscheinlich seine Wirksamkeit auch bei Virusmutationen wie B.117,
B.1.315 und P.1 behalten.

Sollte die derzeit laufende klinische Studie zu guten Ergebnissen und
möglicherweise zu einer bedingten Zulassung durch die Behörden führen, kann
Atriva das Medikament dank der neuen Fördermittel dem Patienten früher zur
Verfügung stellen.

Über die Wirkungsweise von ATR-002

Der Wirkstoffkandidat ATR-002 - das am weitesten fortgeschrittene Produkt
von Atriva - befindet sich in klinischer Entwicklung und wurde spezifisch
für die Behandlung von Krankheiten entwickelt, die durch RNA-Viren, wie
Influenza oder COVID-19, verursacht werden. ATR-002 ist ein MEK-Inhibitor,
der gegen den intrazellulären Raf/MEK/ERK-Signalweg gerichtet ist. Dieser
Signalweg ist entscheidend für die Replikation vieler RNA-Viren, zu denen
Influenzaviren, Hantaviren oder RS-Viren (respiratory syncytial virus)
ebenso gehören wie SARS-CoV-2, das COVID-19 verursacht. Bei
Influenzavirus-infizierten Zellen unterbindet ATR-002 über die Inhibition
von MEK (MAPK/ERK-Kinase) den Export der viralen Genom-Proteinkomplexe
(Ribonukleoproteine, RNPs) vom Zellkern ins Zytoplasma und verhindert so die
Bildung neuer funktionaler Viruspartikel. Dadurch wird die Viruslast im
Körper reduziert. [2] Daneben hat ATR-002 das Potenzial, das Immunsystem zu
modulieren und kann eine überschießende Entzündungsreaktion durch Zytokine,
wie sie manchmal bei solchen Virusinfektionen auftritt, hemmen. Bei
Patienten, die schwer an Influenza oder COVID-19 erkrankt sind, kann ATR-002
die Genexpression einiger der beteiligten Zytokine, wie TNF-, IL-1ß, IP-10,
IL-8, MCP-1 and MIP-1a, verringern und so die überaktive Immunantwort in der
Lunge dieser Patienten abmildern. [3]

Über die Atriva Therapeutics GmbH

Atriva Therapeutics ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das die
Entwicklung neuer antiviraler Therapien gegen schwere Virusinfektionen der
Atemwege, wie COVID-19 und Influenza, zum Ziel hat. Das 2015 gegründete
Unternehmen wurde von einem Team führender Virologen und erfahrenen
Branchenexperten aufgebaut und forscht in Indikationen mit hohem ungedecktem
medizinischem Bedarf. Atriva konzentriert sich auf die Entwicklung einer
Therapieplattform für neuartige Wirkstoffe, die darauf abzielen, eine
Vermehrung von Viren zu hemmen, indem sie einen zellulären Faktor, der für
die Virusreplikation von wesentlicher Bedeutung ist, blockieren und das
Immunsystem modulieren. Das Lead-Produkt ATR-002 ist der erste Vertreter
dieser neuen Wirkstoffklasse und befindet sich in klinischer Entwicklung;
eine Phase I-Studie zur Bewertung der Sicherheit und Verträglichkeit wurde
bereits erfolgreich abgeschlossen. Die klinische Phase II-Studie [1] zur
Wirksamkeit bei COVID-19 läuft derzeit; eine Phase II-Studie bei Influenza
ist für Ende 2021 geplant. Atriva besitzt elf Patentfamilien, die
umfassenden, internationalen Patentschutz zur Verwendung von MEK-Inhibitoren
und anderen Kinase-Inhibitoren für antivirale Therapien gewähren und bis
2041 gelten. Atriva Therapeutics GmbH ist in Tübingen und Frankfurt am Main
ansässig.

Atriva ist Gründungsmitglied der Initiative BEAT-COV www.beat-cov.de.

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   Kontakt: Atriva Therapeutics GmbH Dr.       Medien und Investor
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   mailto:lichtenberger@atriva-therapeu        ervices.eu  1.
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                                               tics@mc-services.eu
[1] RESPIRE - A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled, Multi-Centre
Clinical Trial to Evaluate the Safety and Efficacy of ATR-002 in Adult
Hospitalized Patients with COVID-19.
[2] Pleschka S et al. Nat Cell Biol 2001 Feb 3:301-5; Planz O Antiviral Res
2013 Jun 98(3):457-68; Haasbach E et al. Antiviral Res 2017 Jun 142:178-4;
Laure M et al. Antiviral Res 2020 Jun 178:104806.
[3] Pinto R et al. Antiviral Res 2011 Oct 92(1):45-56; Planz O Antiviral Res
2013 Jun 98(3):457-68; Schräder T et al. Antiviral Res 2018 Sep 157:80-92.


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