Aarburg (awp) - Die Industrie- und Finanzbeteiligungsgruppe Artemis des Aargauer Industriellen Michael Pieper hat 2020 wegen der Corona-Pandemie weniger umgesetzt. Der Gewinn ging wegen Einmaleffekten deutlich zurück.

Die Umsätze der Artemis-Firmen Franke Group, Artemis Real Estate, Feintool und Artemis Asset Management nahmen konsolidiert um 12,5 Prozent auf 2,8 Milliarden Franken ab. Die meisten Geschäftsbereiche seien von der Pandemie deutlich betroffen gewesen, teilte die Gesellschaft am Montag mit. Die deutlichsten Einbussen erlitten Feintool (-19,1% auf 492 Mio) und Franke (-3,6% auf 2,2 Mrd).

Das operative Ergebnis (EBIT) sank um fast die Hälfte auf 74,7 Millionen Franken. Grund dafür waren Kosten für Restrukturierungen und Wertberichtigungen, die sich aus dem Verkauf der Division Franke Water Systems ergaben. Diese ausgerechnet, nahm der EBIT um 8,2 Prozent auf 138,9 Millionen ab.

Infolge der Einmaleffekte verringerte sich auch der Reingewinn um 36,8 Prozent auf 102,9 Millionen Franken.

Franke steigert EBIT

Bei Franke erzielten die Divisionen Faber Hoods & Cooking Systems und Franke Water Systems ein organisches Wachstum, während die übrigen drei Divisionen schrumpften. Die fünf Divisionen seien in unterschiedlichem Ausmass von der Covid-19-Krise getroffen worden, heisst es weiter.

Am stärksten litt Franke Coffee Systems, dort sanken die Verkäufe organisch um 14,1 Prozent. Das operative Ergebnis vor Einmaleffekten stieg bei Franke indes um 3 Millionen auf 143,3 Millionen Franken.

Der Autozulieferer Feintool, an der Artemis zu über 50 Prozent beteiligt ist, erlitt wegen des schwierigen Umfelds in der Automobilindustrie einen Umsatzeinbruch und rutschte in die roten Zahlen. Dank eines besseren zweiten Halbjahres wurde aber ein knapp positives operatives Ergebnis erreicht.

Die Artemis Real Estate Group dagegen steigerte ihre Mietzinseinnahmen um 14,5 Prozent auf 24,4 Millionen.

Erfolgreicher Start ins 2021

Ins laufende Jahr sei Artemis "erfolgreich gestartet" mit einem Nettoumsatz von 799,9 Millionen Franken (+8,1%). Der EBIT habe sich mit 57,2 Millionen gar verdoppelt.

Der konsolidierte Nettoumsatz der wichtigsten Beteiligung Franke stieg im ersten Quartal 2021 um 8,6 Prozent auf 616,3 Millionen. Das organische Wachstum belief sich auf 10,3 Prozent. Zudem sei eine stark verbesserte Profitabilität erzielt worden, heisst es weiter.

Vor diesem Hintergrund blicke Artemis "optimistisch in die Zukunft", auch wenn die Covid-19-Krise das Geschäftsergebnis für das Gesamtjahr 2021 beeinflussen werde, erklärte die Gesellschaft weiter.

sig/ra