ArcelorMittal hat vom deutschen Staat die Hälfte der 110 Millionen Euro (131 Millionen Dollar) erhalten, die das Unternehmen in ein Demonstrationsstahlwerk investieren will, das mit erneuerbarem Strom erzeugten Wasserstoff nutzen wird.

Umweltministerin Svenja Schultze überreichte einen Scheck in Höhe von 55 Millionen Euro für die DRI-Anlage (Direct Reduced Iron), in der grüner Wasserstoff zur Reduktion von Eisenerz in einem CO2-freien Stahlerzeugungsprozess verwendet wird, so ArcelorMittal in einer Erklärung vom Dienstag.

Das Unternehmen will ab 2025 "grünen" Stahl produzieren, der aus sauberem DRI gewonnen wird, der aus einem noch zu bauenden 50-Megawatt-Elektrolyseur stammt und mit Stahlschrott in einem Elektrolichtbogenofen geschmolzen wird, der seinerseits mit Ökostrom betrieben wird.

Derzeit stellt ArcelorMittal DRI mit so genanntem grauem Wasserstoff her, der aus Erdgas gewonnen wird.

Wasserstoff gilt als grün, wenn er mit erneuerbarem Strom aus Wind oder Sonne erzeugt und durch einen Elektrolyseur geleitet wird.

Die zugesagte Finanzierung muss von der Europäischen Kommission nach den Regeln für staatliche Beihilfen genehmigt werden.

Die Hafenstadt Hamburg baut ein Wasserstoff-Cluster auf, das eine Reihe von lokalen Verbraucher-, Energie- und Fertigungsindustrien einbindet.

ArcelorMittal will in Hamburg bis 2030 jährlich eine Million Tonnen kohlenstoffneutralen Stahl produzieren und damit 800.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Der Plan für Hamburg ist eingebettet in die Strategie des Unternehmens, in allen seinen vier deutschen Werken - in Bremen, Duisburg und Eisenhüttenstadt sowie in Hamburg - eine kohlenstofffreie Produktion zu erreichen, neben Projekten in anderen Ländern.

"Die Bundesregierung wird die Stahlindustrie bei ihrer Transformation nicht allein lassen", sagte Schulze. "Wenn die Unternehmen jetzt in klimaneutrale Aktivitäten und Produkte wie grünen Stahl investieren, werden sie auf dem Markt der Zukunft bestehen können und ihre Arbeitsplätze sind sicher."

(1 $ = 0,8425 Euro) (Bericht von Vera Eckert, Bearbeitung von Mark Potter)