RØDBY/FEHMARN (dpa-AFX) - Hunderte Arbeiter auf der dänischen Seite der Baustelle zum Fehmarnbelt-Tunnel haben wegen eines Streits über ihre Bezahlung ihre Arbeit unterbrochen. Der Streik habe am Dienstagmorgen begonnen und dauere an, teilte eine Sprecherin des Bauherren Femern A/S am Mittwoch mit. Die Arbeiter sind demnach beim internationalen Konsortium FLC angestellt, das sowohl für den Bau der Tunnelelementfabrik als auch für die Herstellung und das Absenken der 89 Elemente zuständig ist. Hintergrund seien Fragen zu den Vergütungsvereinbarungen. Den Angaben zufolge sollte am Mittwoch in Kopenhagen erneut verhandelt werden. Zuvor hatten dänische und deutsche Medien über den Streik berichtet.

Das dänische Fachblatt "3F" der gleichnamigen Gewerkschaft berichtete, dass über die Lohnstreitigkeiten für die polnischen Beschäftigten bereits am Donnerstag vor dem Arbeitsgericht verhandelt werden könnte, falls sie nicht bis zum späten Mittwochnachmittag zurückgekehrt sein sollten. Den Angaben zufolge blockierten am Mittwoch fast 500 Mitarbeiter von FLC den Eingang zu einer der Baustellen.

Auf der dänischen Tunnelbaustelle sind nach Angaben von Femern rund 1000 Arbeiter tätig. Diese sind zum Teil bei FLC und zum Teil beim niederländischen Konsortium FBC angestellt. FBC ist für den Aushub des Tunnelgrabens, den Bau der Arbeitshäfen und die Landgewinnungsflächen auf beiden Seiten des Fehmarnbelts zuständig. Diese Arbeiten sind nach Angaben der Femern-Sprecherin von dem Streik nicht betroffen.

Auf den Zeitplan hat der Ausstand demnach keine Auswirkungen. "Als Bauherr hoffen wir aber natürlich, dass sich FLC und die streikenden Arbeiter bald einigen", sagte die Femern-Sprecherin.

Der rund sieben Milliarden Euro teure, vierspurige Straßen- und Eisenbahntunnel soll 2029 eröffnet werden. Er soll die Fahrzeit von Hamburg nach Kopenhagen mit dem Zug auf rund zweieinhalb Stunden verkürzen./gyd/DP/men