Dax und EuroStoxx50 notierten am Dienstagaben jeweils kaum verändert bei 12.939,62 und 3621,38 Punkten. Der US-Standardwerteindex Dow Jones stagnierte ebenfalls.

Der Sprung des deutschen Leitindex über die 13.000er Marke sei aber nur eine Frage der Zeit, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. Neben der Aussicht auf eine Lockerung der US-Geldpolitik erwarteten Investoren die baldige Unterzeichnung des ausgehandelten Teil-Abkommens im Zollstreit zwischen den USA und China. "Anleger setzen darauf, dass US-Präsident Donald Trump es nicht riskieren wird, den Deal noch platzen zu lassen, da der Druck vor der nächsten Präsidentschaftswahl bereits zunimmt."  

US-ZINSSENKUNG ERWARTET - HICKHACK UM BRITEN-NEUWAHL

"Wir rechnen damit, dass die Fed die Zinsen diese Woche und eventuell ein weiteres Mal im kommenden Jahr senken wird", sagte Scott Thiel, Chef-Anlagestratege für Anleihen beim weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock. Damit wolle die Notenbank einer möglichen Abkühlung der Konjunktur entgegenwirken. Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets bezweifelte dagegen, dass Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch eine weitere Zinssenkung für Ende 2019 oder Anfang 2020 signalisieren wird. "Das könnte Erwartungen schüren, dass jedes Mal, wenn der Markt eine Rezession befürchtet, eine Zinssenkung kommt."

Unterdessen steuert Großbritannien auf vorgezogene Neuwahlen zu, nachdem Oppositionsführer Jeremy Corbyn Zustimmung signalisiert hat. "Neuwahlen sind wohl der einzig mögliche Weg, um die ewige Patt-Situation im Unterhaus aufzulösen", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Denn sie seien de facto auch ein zweites Referendum über den Brexit. Das Pfund Sterling verteuerte sich nach einer anfänglichen Schwäche bis zum Abend leicht auf 1,2885 Dollar und 1,1598 Euro.

FMC UND FRESENIUS IM AUFWIND - BP UND ALPHABET FALLEN

Am deutschen Aktienmarkt verhalfen starke Geschäftszahlen dem Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC) zu einem Kursplus von 4,6 Prozent. Das ist der größte Tagesgewinn seit einem guten dreiviertel Jahr. Der Mutterkonzern Fresenius überzeugte ebenfalls mit seiner Zwischenbilanz. Seine Papiere verteuerten sich ebenfalls um 4,6 Prozent. "Wir sehen den Gesundheitskonzern auf einem guten Weg, die angestrebten Wachstumsziele zu erreichen", schrieb NordLB-Analyst Holger Fechner.

In London rutschten BP-Titel dagegen um 4,2 Prozent ab. Der niedrige Ölpreis schmälerte den Gewinn des Ölkonzerns. Allerdings fiel der Rückgang geringer aus als befürchtet. "In einem schwierigen Quartal für die Energiebranche sind die Ergebnisse von BP erstaunlich stabil", sagte Analyst Oswald Clint vom Vermögensverwalter Alliance Bernstein.

Mit Verkäufen reagieren Anleger auch auf die Zahlen der Google-Mutter Alphabet, deren Aktien sich um 2,1 Prozent verbilligten. Kopfschmerzen bereiteten Investoren die gestiegenen Kosten. "Das Rennen mit Amazon und Microsoft um die Vorherrschaft im Bereich Online-Werbung hat seinen Preis", sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com.