Dax und EuroStoxx50 bröckelten am Dienstag auf 12.925 beziehungsweise 3619 Punkte ab.

Der Sprung des deutschen Leitindex über die 13.000er Marke sei aber nur eine Frage der Zeit, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. Neben der Aussicht auf eine Lockerung der US-Geldpolitik erwarteten Investoren die baldige Unterzeichnung des ausgehandelten Teil-Abkommens im Zollstreit zwischen den USA und China. "Anleger setzen darauf, dass US-Präsident Donald Trump es nicht riskieren wird, den Deal noch platzen zu lassen, da der Druck vor der nächsten Präsidentschaftswahl bereits zunimmt."  

US-ZINSSENKUNG ERWARTET - HICKHACK UM BRITEN-NEUWAHL

"Wir rechnen damit, dass die Fed die Zinsen diese Woche und eventuell ein weiteres Mal im kommenden Jahr senken wird", sagte Scott Thiel, Chef-Anlagestratege für Anleihen beim weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock. Damit wolle die Notenbank einer möglichen Abkühlung der Konjunktur entgegenwirken. Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets bezweifelte dagegen, dass Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch eine weitere Zinssenkung für Ende 2019 oder Anfang 2020 signalisieren wird. "Das könnte Erwartungen schüren, dass jedes Mal, wenn der Markt eine Rezession befürchtet, eine Zinssenkung kommt."

Unterdessen steuert Großbritannien auf vorgezogene Neuwahlen zu, nachdem Oppositionsführer Jeremy Corbyn Zustimmung signalisiert hat. "Neuwahlen sind wohl der einzig mögliche Weg, um die ewige Patt-Situation im Unterhaus aufzulösen", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Denn sie seien de facto auch ein zweites Referendum über den Brexit. Das Pfund Sterling notierte nach einer anfänglichen Schwäche am frühen Nachmittag kaum verändert bei 1,2850 Dollar und 1,1582 Euro.

FMC UND FRESENIUS IM AUFWIND - BP UND ÖLPREIS FALLEN

Am deutschen Aktienmarkt verhalfen starke Geschäftszahlen dem Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC) zu einem Kurssprung von bis zu 6,6 Prozent. Der Mutterkonzern Fresenius überzeugte ebenfalls mit seiner Zwischenbilanz. Seine Papiere verteuerten sich um bis zu 6,1 Prozent. "Wir sehen den Gesundheitskonzern auf einem guten Weg, die angestrebten Wachstumsziele zu erreichen", schrieb NordLB-Analyst Holger Fechner.

In London rutschten BP dagegen um 2,8 Prozent ab. Der niedrige Ölpreis schmälerte den Gewinn des Ölkonzerns. Allerdings fiel der Rückgang geringer aus als befürchtet. "In einem schwierigen Quartal für die Energiebranche sind die Ergebnisse von BP erstaunlich stabil", sagte Analyst Oswald Clint vom Vermögensverwalter Alliance Bernstein.

Am Rohstoffmarkt verbilligte die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee derweil um 1,2 Prozent auf 60,84 Dollar je Barrel (159 Liter). Auf die Stimmung drückten Zweifel an einer Verschärfung der Förderbremse durch das Export-Kartell Opec und seine Verbündeten, sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch.