BERLIN (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat die geplante Reform für einen schnelleren Ökostrom-Ausbau verteidigt. Sie mache "unsere Energie- und Stromversorgung fit für die Herausforderungen der Zukunft", sagte der CDU-Politiker am Freitag im Bundestag. Er habe sich am Ziel des Koalitionsvertrages orientiert, den Ökostrom-Anteil bis 2030 auf 65 Prozent zu steigern. In diesem Jahr dürften es rund 50 Prozent werden, was aber auch mit dem geringeren Stromverbrauch während der Corona-Krise zu tun hat.

Unter anderem Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hält einen deutlich höheren Anteil von Wind- und Solarstrom für nötig - auch, weil die EU dabei ist, ihr Klimaschutzziel für 2030 zu erhöhen. Altmaier sagte, man müsse überlegen, "was möglich ist und was sinnvoll ist". Die Ausbau-Ziele des Gesetzentwurfs seien "ehrgeizige Vorhaben". Akzeptanz von Windrädern an Land sei kein "störender Faktor", sondern eine notwendige Voraussetzung.

Bisher gelten Klagen von Anwohnern und Naturschützern als einer von mehreren Gründen dafür, dass der Windkraft-Ausbau nicht schnell genug vorangeht. Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sieht daher unter anderem vor, dass Kommunen finanziell an den Erträgen neuer Anlagen beteiligt werden können. Es wurde am Freitag erstmals im Bundestag beraten. Die Liste der Änderungswünsche auch aus den Koalitionsfraktionen ist lang./ted/DP/fba