HANNOVER (dpa-AFX) - Der CDU-Spitzenkandidat für die niedersächsische Landtagswahl, Bernd Althusmann, hat in der Frage des weiteren Kurses bei der Atomkraft den Bund zum Handeln aufgefordert. "Die Bundesregierung hätte längst handeln müssen", sagte er am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Von der Ministerpräsidentenkonferenz hätte er eine Änderung des Atomgesetzes erwartet: "Man hätte jetzt Brennstäbe in Kanada bestellen müssen, sie einlagern an den drei Standorten der Atomkraftwerke, um zumindest für den Zeitraum der Krise bis Ende 2024 hier eine gesicherte Stromversorgung zu haben." In Niedersachsen wird am 9. Oktober ein neuer Landtag gewählt.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte kürzlich gesagt, nach derzeitigem Stand gehe sein Ministerium davon aus, dass man die "Reserve" ziehen werde und die Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim im ersten Quartal 2023 weiter am Netz sein werden. Sie sollten wie das Atomkraftwerk Emsland in Niedersachsen eigentlich Ende des Jahres vom Netz gehen.

Althusmann sagte, die drei verbliebenen Atomkraftwerke lieferten zusammen für zehn Millionen Menschen eine sichere Stromversorgung. Es gehe darum, sicher durch den Winter zu kommen. Der Politiker meinte zur Frage des Energiesparens, er versuche seine Familie davon zu überzeugen, "dass es auch mit weniger Licht geht"./tst/DP/zb