ZÜRICH (dpa-AFX) - Der schweizerische Aktienmarkt hat nach dem guten Wochenstart den Handel am Dienstag etwas fester abgeschlossen. Wären allerdings nicht die kräftigen Kursgewinne des Börsenschwergewichts Roche gewesen, dann hätte der SMI wie andere europäische Indizes den Tag im Minus abgeschlossen. Halt gaben dem Index auch die beiden weiteren Schwergewichte Novartis und Nestlé, während es Tech-Aktien nach wie vor schwer hatten. Die Gewinnwarnung des Social-Media-Giganten Snap belastete den Sektor und die Anlegerstimmung

Händler warnten trotz des guten Wochenstarts davor, zu früh auf eine nachhaltige Erholung an den Börsen zu setzen. "Die Trendwende an den Aktienmärkten ist noch lange nicht geschafft", meinte ein Börsianer dazu. Weiterhin stritten sich Bullen und Bären und der Markt kämpfe "zwischen Euphorie und dem Tal der Tränen". Die Sorgen vor steigenden Zinsen und einer weltweiten Rezession bleiben groß. Gleichzeitig verunsichern geopolitische Spannungen wie der Ukraine-Krieg und die Beziehungen der USA mit China die Anleger zusätzlich. Eingetrübt blieb etwa auch der Ausblick der europäischen Einkaufsmanager.

Der SMI rückte am Dienstag am Ende um 0,15 Prozent auf 11 483,56 Punkte vor und schloss den Handel damit knapp unterhalb der 11 500-Punktemarke ab, um die er während des Tages heftig gerungen hatte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor dagegen aufgrund der eingeschränkten Unterstützung durch die Schwergewichte 0,30 Prozent auf 1780,03 Punkte und der breite SPI sank um 0,12 Prozent auf 14 702,53 Zähler. Von den 30 SLI-Werten gewannen am Ende 24 und fünf Titel gaben nach. Novartis schlossen unverändert.

Nach einem holprigen Start in den Tag führten die Genussscheine des Pharmakonzerns Roche den SMI ins Plus. Die Papiere rückten um 2,1 Prozent vor und konnten damit einen Teil des in den letzten Tagen verlorenen Terrains zurückerobern. Die weiteren Schwergewichte Novartis und Nestlé bewegten sich indessen kaum vom Fleck. Nestlé hatte nebenbei in Brasilien die auf Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Lebensmittel spezialisierte Puravida gekauft. Es handle sich um einen kleinen Zukauf, hieß es im Handel.

Stark zulegen konnten bei den Standardwerten die ebenfalls defensiven Swisscom-Aktien (+1,6 Prozent) sowie die Partizipationsscheine des Rolltreppen- und Liftbauers Schindler (+1,4 Prozent). Schindler habe von Umschichtungen aus anderen europäischen Industrietiteln profitiert, hieß es. Zuwächse verzeichneten auch die zuletzt arg gebeutelten Richemont-Papiere (+0,5 Prozent).

Belastet vom angeschlagenen Sentiment im US-Tech-Sektor zählten Branchenvertreter wie Temenos (-4,5 Prozent), AMS-Osram (-2,6 Prozent) und Logitech (-3,1 Prozent) zu den größten Verlierern. Logitech profitierten dabei nur kurz von guten Zahlen des US-Videokonferenzanbieters Zoom. Größere Abgaben waren zudem bei Zyklikern wie dem Logistiker Kühne+Nagel (-2,3 Prozent), dem Personalvermittler Adecco (-2,2 Prozent) oder VAT (-2,3 Prozent) zu sehen./mk/tv/AWP/he