WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Donnerstag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der ATX stand am Handelsende 0,28 Prozent tiefer bei 2958,56 Punkten. Der ATX Prime sank um 0,25 Prozent auf 1492,69 Zähler. Nach freundlichem Beginn und einem Stabilisierungsversuch drehte der ATX im Verlauf des Vormittags ins Minus ab.

Inflationsängste und Konjunktursorgen lasteten weiterhin auf den internationalen Börsen, kommentierte ein Marktbeobachter. Am Nachmittag veröffentlichte US-Konjunkturdaten waren durchwachsen ausgefallen. So ist die Industrieproduktion im August gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gefallen. Ökonomen hatten im Vorfeld eine unveränderte Produktion erwartet.

Andererseits sind die Einzelhandelsumsätze im August um 0,3 Prozent gestiegen, obwohl Analysten im Vorfeld einen leichten Rückgang erwartet hatten. Auch die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe ist überraschend gesunken.

Aktien von AT&S mussten ein deutliches Minus von 8,3 Prozent verbuchen und führten damit die Verliererliste klar an. Bei den Indexschwergewichten rutschten OMV 4,3 Prozent ins Minus und Verbund büßten gut 2,1 Prozent ein. Voestalpine lagen 1,8 Prozent tiefer.

In den Fokus rückten europaweit Bankwerte nach einer Hochstufung durch Morgan Stanley. Analystin Magdalena Stoklosa von der US-Bank hält den positiven Zinseffekt in einer aktuellen Branchenstudie für noch nicht angemessen gewürdigt. Trotz der ebenfalls stützenden Ankündigung von Fiskalmaßnahmen in Europa sei die Branchenbewertung günstig.

Unter den heimischen Branchenvertretern zogen Erste Group um 3,7 Prozent an, während Raiffeisen unverändert schlossen. Aktien der Bawag stiegen um 2,1 Prozent auf 48,60 Euro. Die Analysten der Erste Group haben ihre "Hold"-Einstufung sowie das Kursziel von 49,00 Euro für die BAWAG-Titel bestätigt.

Aktien der Vienna Insurance Group (VIG) tendierten 0,9 Prozent fester. Hier wurden die Weichen für die Neubesetzung der Chefetage gestellt. Demnach soll Vize-Konzernchef Hartwig Löger, Ex-Finanzminister und Kurzzeit-Kanzler für die ÖVP und davor UNIQA-Österreich-Chef, Vorstandsvorsitzender werden. VIG-Vorstand Peter Höfinger wird sein Stellvertreter./spo/sto/APA/ngu