WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag mit Verlusten geschlossen. Der Leitindex ATX fiel um 0,78 Prozent auf 3412,70 Punkte. Der ATX-Prime verlor 0,75 Prozent auf 1734,40 Zähler. Bestimmende Themen an den Börsen waren erneut die jüngsten Inflations- und Zinsängste sowie die Sorgen wegen der Delta-Variante des Coronavirus. Die am Nachmittag gemeldeten US-Daten wirkten sich hingegen nicht merklich aus.

Die vom US-Arbeitsministerium gemeldete Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel im Wochenvergleich um 26 000 auf 360 000. Analysten hatten allerdings einen etwas stärkeren Rückgang erwartet. Die veröffentlichte Statistik zur Industrieproduktion zeigte ein etwas kleineres Plus als erwartet.

Der ebenfalls gemeldete Empire-State-Index stieg hingegen überraschend deutlich auf 43,0 Punkte. Die Stimmung in den New Yorker Industrieunternehmen ist gemessen an dem Stimmungsindikator im Juli auf ein Rekordniveau gestiegen.

An der Wiener Börse waren die Aktien von Uniqa stark gesucht und fanden sich mit einem Plus von 5,34 Prozent an der Spitze im Prime Market. Der Versicherungskonzern hatte seinen Ausblick für das Vorsteuerergebnis im Gesamtjahr 2021 angehoben. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Vorsteuerergebnis von 330 bis 350 Millionen Euro. Im Mai hatte die Uniqa noch ein Ergebnis "auf dem Niveau vom Jahr 2018" avisiert.

Größere Kursverluste gab es hingegen bei den Ölwerten OMV (minus 2,14 Prozent) und Schoeller-Bleckmann (minus 2,35 Prozent). Auch an anderen Börsen gaben Titel aus der Branche vor dem Hintergrund fallender Rohölpreise nach.

Tagesverlierer im Prime Market waren Marinomed mit einem Minus von 6,28 Prozent. Do&Co verloren am Tag ihrer Hauptversammlung 3,77 Prozent. Auch andere europäische Aktien mit einem Bezug zur Reisebranche fanden sich angesichts der Sorgen wegen der Delta-Variante des Coronavirus unter den Verlierern.

Im Fokus steht nach Börsenschluss in Europa allerdings weiterhin der zweite Teil der Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem US-Kongress. Am Vortag hatte Powell mit seinen Ankündigungen die jüngsten Ängste vor einem baldigen Ende der geldpolitischen Unterstützung etwas zerstreut./mik/sto/APA/stw