WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Freitag mit klaren Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der heimische Leitindex ATX kletterte um 1,26 Prozent auf 2193,74 Zähler, der breiter gefasste ATX Prime legte um 1,14 Prozent auf 1121,74 Einheiten zu. Im Tagesverlauf hatten gute Vorgaben von den US-Börsen und positiv aufgenommene Konjunkturdaten für steigende Kurse gesorgt. Allerdings gingen die noch deutlicheren Verlaufsgewinne des ATX dann teilweise wieder zurück.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone fiel im Oktober um einen Punkt auf 49,4 Zähler und liegt damit wieder unter der 50-Punkte-Marke - Analysten hatten im Schnitt aber mit einer noch etwas stärkeren Stimmungseintrübung gerechnet. Insbesondere die Dienstleister in der Eurozone kämpfen mit starkem Gegenwind. Das entsprechende Barometer fiel von 48,0 Zählern auf 46,2 Punkte, während die Industrie sich weiter klar über der Wachstumsschwelle hält.

Getragen wurde das Plus beim ATX vor allem von klaren Kursgewinnen bei den Bankaktien und beim Index-Schwergewicht OMV (plus 1,38 Prozent). Erste Group zogen um 3,38 Prozent an, und Raiffeisen Bank International schlossen um 2,22 Prozent fester. BAWAG kletterten um 1,00 Prozent hoch. Die Bank legt am Dienstag Zahlen zum 3. Quartal 2020 vor. Analysten erwarten einen höheren Nettozinsertrag, verbunden mit klaren Rückgängen beim Provisionsüberschuss und beim Nettogewinn.

Eine Gewinnwarnung veröffentlichte am Nachmittag Kapsch TrafficCom. Firmenwerte müssen in Höhe von rund 21 Millionen Euro abgeschrieben werden. Darüber hinaus mussten im ersten Halbjahr bei einigen Projekten, besonders in Nordamerika, die Margen angepasst sowie Drohverlustrückstellungen gebildet werden. Dies wirke mit rund 32 Millionen negativ auf das operative Ergebnis (EBIT) aus. Zudem belasteten Währungseffekte das EBIT mit 6 Millionen Euro. Die Aktien reagierten mit einem kräftigen Kursverlust von 4,38 Prozent auf die Nachricht.

Die AMAG hat in den vergangenen Monaten wieder bessere Auftragseingänge verzeichnet. Insbesondere die vergangenen beiden Monate seien wieder in Ordnung gewesen, sagte AMAG-Chef Gerald Mayer am Freitag. Die Papiere des Aluminiumherstellers beendeten den Handel um 1,17 Prozent fester.

Der Verbund-Stromkonzern macht wegen der Coronakrise keine Abstriche bei seinen Investitionsplänen, sagte Generaldirektor Wolfgang Anzengruber auf der Gewinn-Messe. Die Aktien des Verbund schlossen um 0,58 Prozent fester. Palfinger büßten trotz einer freundlichen Analystenstimme 2,09 Prozent auf 21,10 Euro ein. Die Wertpapierexperten von Berenberg haben das Kursziel "Buy" bestätigt und das Kursziel von 27 auf 29 Euro angehoben./kat/ste/APA/nas