WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Mittwoch das sechste Mal in Folge mit Verlusten geschlossen. Der ATX sank um 1,00 Prozent auf 2208,05 Punkte. Für den ATX Prime ging es um 0,96 Prozent hinab auf 1129,13 Einheiten.

Anleger dürften am heutigen Abend den Zinsentscheid der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), weniger aufgrund des Ergebnisses als wegen der darauffolgenden Pressekonferenz, mitverfolgen. Am Markt geht man nämlich davon aus, dass der Leitzins in den USA unangetastet bleibt. Allerdings könnte sich Notenbankchef Jerome Powell zur wirtschaftlichen Lage der USA äußern und Impulse setzen.

Ein weiterer Punkt, den Anleger am heutigen Handelstag nicht außer Augen ließen, war die US-Berichtsaison, die dazu neigt, weltweit Börsenbarometern die Richtung vorzugeben. Unter anderem öffnen diese Woche Apple, Amazon und Facebook ihre Bücher. Überdies hofften Investoren zuletzt weiter auf eine Konjunkturspritze seitens der US-Regierung.

Frische Zahlen bot unterdessen in Wien OMV, deren Aktien allerdings prozentual unverändert aus dem Handel gingen. Der Konzern litt im ersten Halbjahr stark unter den niedrigen Öl- und Gaspreisen und wies wegen der hohen Abwertungen der Lagerbestände einen Verlust von 11 Millionen Euro aus.

"Wir haben einen drastischen Rückgang bei allen Preisen", dennoch habe man ein positives operatives Ergebnis geschafft, analysierte OMV-Chef Rainer Seele das jüngste Zahlenwerk des Konzerns. "Die Kostensenkungsmaßnahmen greifen."

Auch Analysten meldeten sich zu Wort. Erste Group kappte das Kursziel für die Aktien von Voestalpine von 23,50 auf 19,50 Euro. Das "Hold"-Votum wurde bestätigt. Dabei ist die Kurszielanpassung hauptsächlich auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen. Die Wertpapiere des Stahlkonzerns verloren 2,8 Prozent auf 18,62 Euro.

Für die Polytec-Titel ging es um 0,6 Prozent auf 5,06 Euro hinunter. Die Baader Bank bestätigte im Vorfeld der für nächste Woche Freitag angesetzten Zahlenvorlage sowohl ihr "Buy"-Votum als auch das Kursziel von 8,00 Euro.

Die Experten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben unterdessen ihr Kursziel für die Aktie von Immofinanz von 28,50 auf 21,50 Euro gekappt. Die Kaufbewertung "Buy" blieb unverändert. Der Anteilschein gab um 0,8 Prozent auf 14,37 Euro nach.

Größere Kursbewegungen machten die Aktien des Flugzeugzulieferers FACC. Sie verloren 5,1 Prozent, nachdem Boeing in den USA seine Bücher geöffnet hatte und einen höheren Verlust offenlegte, als Experten im Vorfeld der Veröffentlichung erwartet hatten. Ebenfalls stark unter Druck zeigten sich die Aktien des Airline-Caterers Do&Co, die um 5,2 Prozent nachgaben./sto/dkm/APA/he