WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag etwas höher geschlossen. Der Leitindex ATX steigerte sich um 0,32 Prozent auf 3256,29 Punkte. Auch an den europäischen Leitbörsen herrschte am Berichtstag eine freundliche Anlegerstimmung vor. Unterstützend werteten die Investoren international das am Vorabend veröffentlichte Protokoll der US-Notenbank. Die Fed stellte darin ein vorsichtigeres Zinserhöhungstempo in Aussicht.

Zudem fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland am Vormittag besser als erwartet aus. Die Rezession in der führenden europäischen Volkswirtschaft dürfte weniger tief ausfallen als viele erwartet haben, hieß es. Im Späthandel fehlten dann etwas die Impulse, weil die Wall Street wegen "Thanksgiving" geschlossen ist.

Auf Unternehmensebene rückten am heimischen Aktienmarkt Schoeller-Bleckmann (SBO), Immofinanz, UBM und CA Immo mit präsentierten Geschäftszahlen in den Fokus. Die SBO-Titel legten nach der Ergebnisvorlage um ein Prozent zu. Die Analysten von der Ersten Group bewerteten die Drittquartalszahlen des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters als weitgehend im Rahmen der optimistischen Erwartungen. Umsatz und Ergebnis liegen nach 9 Monaten laut SBO auf den höchsten Werten für diese Periode seit zehn Jahren.

Immofinanz erzielten ein deutliches Plus von 6,6 Prozent. Hier schrieben die Experten von der Erste Group von einem sehr starken Zahlenwerk des Immobilienunternehmens nach neun Monaten 2022. Die Immobilien-Gesellschaft wies für die ersten drei Quartale stabile Mieterlöse von 216,9 Millionen Euro aus. Das Konzernergebnis fiel hingegen um 15,9 Prozent auf 248,6 Millionen Euro. Der Portfoliowert habe sich bis Ende September 2022 um 6,5 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro erhöht und umfasst 260 Objekte.

UBM-Papiere verbilligten sich um zwei Prozent. Die Ergebnisse für das abgelaufene Jahresviertel entsprachen den Prognosen der Erste Group. Das Ergebnis vor Steuern des Immobilienkonzerns brach in diesem Jahr in den ersten neun Monaten um 64 Prozent von 46,2 auf 16,6 Millionen Euro ein und der Nettogewinn um 60 Prozent auf 14,3 Millionen Euro.

CA Immo legten 0,6 Prozent zu. Die Mieteinnahmen stiegen in den ersten neun Monaten um 2,5 Prozent auf 158,1 Millionen Euro. Jüngste Portfolioerweiterungen und höhere Mieteinnahmen im Bestand konnten die Effekte aus Bestandsverkäufen mehr als ausgleichen. Der Konzerngewinn stieg um 40 Prozent auf 267,5 Millionen Euro.

Unter den Schwergewichten konnten Erste Group um 1,3 Prozent gewinnen. Bawag verteuerten sich ebenfalls um 1,3 Prozent. Die Aktionäre von Raiffeisen Bank International konnten ein kleines Plus 0,2 Prozent verbuchen. OMV ermäßigten sich um 0,9 Prozent. Wienerberger gewannen 0,6 Prozent. Im Immobilienbereich rutschten die Titel von s Immo um weitere zehn Prozent ab, nachdem die Aktien am Vortag bereits um fast 13 Prozent eingeknickt waren./ste/sto/APA/men