WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag etwas zugelegt. Der Leitindex ATX legte nach einer Stimmungsaufhellung im Späthandel um 0,56 Prozent auf 3524,50 Punkte zu. An den europäischen Leitbörsen setzten sich nach Verlusten im Verlauf ebenfalls die Kursgewinne durch.

Die Bedenken vor weiter steigenden Zinsen, die festverzinsliche Anlagen attraktiver machen und die Wirtschaft bremsen können, bleibt an den internationalen Aktienmärkten aber das bestimmende Thema, hieß es von Expertenseite. Die Inflation in der Eurozone erweist sich als überraschend hartnäckig, wurde am Vormittag bekannt.

Im Februar kletterten die Verbraucherpreise binnen Jahresfrist um 8,5 Prozent. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Rückgang auf 8,3 Prozent gerechnet, nach einer Teuerungsrate von 8,6 Prozent im Vormonat. Für die Währungshüter gibt es damit wohl keinen Grund, von ihrem Zinserhöhungsplan abzurücken, hieß es.

Die Aktienmärkte reagierten aber kaum auf die Inflationsdaten. Schließlich hatten bereits an den vergangenen Tagen große Länder wie Deutschland, Frankreich und Spanien ihre Daten vorgelegt. Überall war die Inflation höher als erwartet ausgefallen.

In Wien zogen die Semperit-Papiere mit einem Plus von 7,6 Prozent die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich. Der Gummi- und Kautschukkonzern schlägt für 2022 eine überraschend hohe Dividende vor. Obwohl die exakte Höhe der Ausschüttung noch nicht feststehe, sei der Dividendenvorschlag von maximal 5,00 Euro je Aktie ziemlich großzügig, schrieben die Analysten der Erste Group in einer ersten Einschätzung.

Unter den Schwergewichten unterstützten OMV und Voestalpine den ATX mit Kursgewinnen von einem und 1,3 Prozent. Verbund-Aktien zeigten sich mit plus 1,3 Prozent vom Vortageskursrutsch etwas erholt. Die Titel des Stromversorgers waren zur Wochenmitte in einem schwachen europäischen Sektor um mehr als fünf Prozent eingebrochen.

Bei den schwergewichteten Bankenwerten legten die Aktien der Raiffeisen Bank International um 0,8 Prozent zu und Erste Group verteuerten sich um 0,4 Prozent. Die Papiere der Bawag schlossen hingegen mit minus 0,2 Prozent.

UNIQA gewannen 0,3 Prozent. Die US-Ratingagentur Standard & Poor's schätzt den österreichischen Versicherer etwas besser ein als zuletzt. S&P hat den Ausblick von "negativ" auf "stabil" angehoben./ste/spa/APA/jha