WIEN (dpa-AFX) - An der Wiener Börse gab es am ersten Handelstag des Jahres 2022 Kursgewinne. Der österreichische Leitindex ATX schloss am Montag mit einem Plus von 0,11 Prozent bei 3865,31 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime ging mit einem Aufschlag von 0,21 Prozent bei 1938,97 Einheiten aus dem Handel.

Dem ATX gelang damit ein positiver Start ins neue Handelsjahr. Das Jahr 2021 wiederum hatte der Wiener Leitindex am Donnerstag zwar mit einem Minus von rund einem halben Prozent beendet. Unterm Strich verbuchte der ATX jedoch mit einem beachtlichen Plus von rund 39 Prozent ein sehr starkes Börsenjahr. Zum Jahresauftakt herrschte auch andernorts in Europa gute Stimmung.

Auch im neuen Jahr bleibt die Corona-Pandemie das vorherrschende Thema an den Märkten. Zuletzt hatten vorsichtig optimistische Äußerungen von Experten zur neuen Omikron-Variante für eine verbesserte Aktienmarktstimmung gesorgt. Demnach führe Omikron offenbar weniger häufig zu schweren Krankheitsverläufen. Zum Jahresende hatten die Börsen daher noch einmal deutlich Fahrt aufgenommen.

Marktexperten zeigen sich jedoch skeptisch, ob dieser Trend im neuen Jahr anhalten wird. "Die Belastungsfaktoren bleiben uns erhalten", schrieb Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG. Angesichts der Omikron-Variante dränge sich die Frage auf, inwieweit sich das Virus weiter auf die Wirtschaftsleistung auswirkt. Auch die Lieferkettenprobleme dürften sich nicht allzu rasch in Luft auflösen.

Konjunkturdaten vom Montag fielen gemischt aus, sorgten jedoch nur kaum für Bewegung, da es sich dabei um Zweitschätzungen handelte. Einerseits hat sich die Industriestimmung in der Eurozone im Dezember wieder etwas eingetrübt. In Deutschland konnte die Industrie ihr Wachstumstempo zum Jahresende allerdings halten. Die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie liegen sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone weiter klar über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Die Nachrichtenlage am Wiener Aktienmarkt erwies sich zum Wochenauftakt als sehr dünn. Meldungen und Analystenkommentare zu österreichischen Aktien blieben aus. Im Fokus lagen die Titel des oberösterreichischen Luftfahrtzulieferers FACC, die um 8,2 Prozent zulegten. Damit konnten sie die Abschläge vom vergangenen Donnerstag von über 4 Prozent mehr als wettmachen.

Klar höher schlossen zudem die Titel des Automobilzulieferers Polytec (plus 6,8 Prozent), die Aktien des Ölfeldausrüsters SBO (plus 6,0 Prozent) und die Anteile am Flughafen Wien (plus 4,9 Prozent).

Bei den Bankenwerten gab es hingegen wenig Bewegung. Die Titel der Raiffeisen Bank International verloren 0,3 Prozent. Die Aktien der Bawag und der Erste Group legten um 0,5 und 0,1 Prozent zu.

Am unteren Ende im ATX Prime gaben die Titel des Verbund um 1,9 Prozent nach. Verluste von 1,6 Prozent verbuchten Lenzing. Die Aktien von Mayr-Melnhof reihten sich mit minus 1,3 Prozent ebenso in die Riege der Kursverlierer ein./pma/mik/APA/stw