WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Freitag mit einem kleinen Abschlag aus dem Handel gegangen. Der Leitindex ATX konnte die Kursverluste zum Sitzungsende hin deutlich eingrenzen, es blieb dennoch ein Minus von 0,06 Prozent auf 3555,65 Punkte. Zwischenzeitlich war das österreichische Aktienbarometer bis auf 3524,16 Punkte gefallen. Der ATX Prime verlor 0,03 Prozent auf 1801,12 Zähler.

Bereits am Donnerstag hatten die beiden österreichischen Indizes Terrain eingebüßt. Zum Wochenausklang setzte sich ihre Talfahrt etwas abgebremst fort. Zwar widersetzte sich der ATX zu Handelsstart noch ein wenig der schwächelnden Stimmung, konnte sich aber nicht lange im Plus halten. Über weite Strecken sah der Wiener Markt klare Kursverluste, dann hellte sich die Stimmung in Europa zunehmend auf, und auch von den Börsen aus Übersee kam Rückenwind.

Dennoch lasten weiterhin Sorgen um die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus auf den Aktienmärkten. Dazu kommen anhaltende Lieferkettenprobleme etwa bei Chips. Zudem treibt die Marktteilnehmer die Frage um, wie es mit der US-Geldpolitik weitergeht.

Diese Frage dürfte sich nächste Woche beantworten. Denn von Donnerstag bis Samstag hält die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik-Konferenz ab. Highlight dabei ist eine mit Spannung erwartete Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitagnachmittag, die sich mit dem konjunkturellen Ausblick beschäftigen soll. Investoren erhoffen sich von Powell Hinweise darauf, wann die Fed damit beginnt, ihre umfangreichen Konjunkturhilfen herunterzufahren.

In Wien legte die Berichtssaison am Freitag eine Pause ein. Auch der Konjunkturdatenkalender war nur spärlich gefüllt, zudem blieben Nachrichten mit Wien-Relevanz Mangelware. Impulse kamen von Analysten. Die Aktien des Flughafens Wien sprangen nach einer Analystenstimme an die Spitze der Kursgewinner im Prime Market und legten 4,14 Prozent auf 27,65 Euro zu. Wertpapierexperten der Berenberg Bank empfehlen die Airport-Titel weiterhin zum Kauf ("Buy") und behalten ihr Kursziel nach der Vorlage von Halbjahreszahlen bei 36 Euro.

Die Erste Group hat ihre Einschätzung "Accumulate" und das Kursziel von 10 Euro für die Aktien von FACC nach der Zahlenvorlage bestätigt. Die Titel des Luftfahrtzulieferers schlossen um 1,66 Prozent tiefer auf 8,30 Euro.

Größere Bewegungen gab es auch bei Index-Schwergewicht Verbund, dessen Papiere um 3,33 Prozent anzogen. Die Titel des Branchenkollegen EVN büßten hingegen 2,47 Prozent ein. Bankaktien gaben nach: Bawag verloren 0,41 Prozent, Erste Group 1,31 Prozent und Raiffeisen Bank International 1,36 Prozent./kat/pma/APA/stw