WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit Kursverlusten beendet. Der österreichische Leitindex ATX verlor 0,23 Prozent auf 2194,90 Zähler und musste damit bereits seinen sechsten Verlusttag in sieben Sitzungen hinnehmen.

Nach einem tieferen Handelsstart hatte der Wiener Leitindex am Vormittag ins Plus gedreht, im Verlauf drückten schwächelnde Konjunkturdaten dann aber doch deutlicher auf die Stimmung und ließen den ATX wieder ins negative Terrain abrutschen. Das europäische Börsenumfeld vollzog eine ähnliche Bewegung.

Belastet hatten unter den Erwartungen gebliebene Einkaufsmanagerdaten aus Frankreich, Deutschland und der Eurozone. Angesichts der Zahlen dürfte sich die Hoffnung auf eine rasche wirtschaftliche Erholung wieder etwas abgeschwächt haben. "Insgesamt signalisieren die Daten, dass der starke Rebound zwischen Mai und Juni sich nun verlangsamt und eine V-Erholung der Konjunktur damit unwahrscheinlicher wird", schreibt David Iusow von IG Trading.

Zarte Signale einer konjunkturellen Entspannung gibt es dagegen bei der Voestalpine. Deshalb will das Unternehmen seinen dritten Hochofen in Linz, der vorübergehend stillgelegt wurde, Anfang September wieder hochfahren. Die Aktien des Stahlkonzerns schlossen um 1,11 Prozent tiefer.

Daneben gab es in Wien kaum impulsgebende Nachrichten - die Meldungslage blieb dünn, die Berichtssaison legte eine Verschnaufpause ein, lediglich Analystenstimmen sorgten für etwas Bewegung bei Einzelwerten.

Die Erste Group hatte das Kursziel für die Papiere von Semperit von 13,5 auf 17,7 Euro angehoben und die Empfehlung "Hold" bestätigt. Die Aktien beendeten den Handel um 4,37 Prozent höher auf 16,70 Euro und damit auf ihrem Tageshoch.

Ebenfalls klar fester schlossen Wienerberger und kletterten 4,03 Prozent auf 22,72 Euro. Die Erste-Analysten hatten die Einschätzung von "Hold" auf "Accumulate" angehoben, das Kursziel wurde mit 24,80 Euro festgesetzt. Verbund zogen um 1,45 Prozent auf 44,78 Euro an. Die Erste Group hatte das Anlagevotum "Reduce" bestätigt und das Kursziel von 46,0 auf 41,2 Euro gesenkt.

Mit dem größten Tagesverlust in der Tasche gingen FACC ins Wochenende und büßten 3,24 Prozent auf 5,37 Euro ein. Das Unternehmen hatte am Vortag Zahlen zum ersten Halbjahr 2020 vorgelegt und einen Umsatzeinbruch um mehr als ein Viertel und einen Verlust von 41 Millionen Euro gemeldet. Die Baader Bank bestätigte in Reaktion ihr Anlagevotum "Reduce" für die Papiere, das Kursziel wurde mit 6,00 Euro beziffert./kat/ger/APA/fba