WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag klar im Plus geschlossen. Der ATX stieg um 1,72 Prozent auf 2403,46 Punkte. Europaweit herrschte an den Aktienmärkten ausgezeichnete Stimmung, nachdem die US-Notenbank Fed am Vorabend die Zinsen nicht erhöht hatte. Marktteilnehmer sind nun mehrheitlich auf eine Zinserhöhung im Dezember eingestellt. Der österreichische Leitindex schloss erstmals seit zwei Wochen wieder über 2400 Punkten.

Bei den Einzelwerten legten Agrana-Aktien um 3,45 Prozent auf 105,00 Euro zu. Der Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern hatte seine Prognose für den operativen Gewinn im laufenden Geschäftsjahr angehoben. Das Management erwartet nun ein "deutliches" statt eines "moderaten" Plus im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Halbjahr wuchs das operative Ergebnis um 31,6 Prozent auf 90,4 Millionen Euro.

Raiffeisen-Aktien gewannen 0,33 Prozent an Wert auf 13,54 Euro. Die beiden Institute Raiffeisen Zentralbank (RZB) und Raiffeisen Bank International (RBI) nehmen sich noch etwas länger Zeit, um eine Fusion zu prüfen. Das Ergebnis soll nun in der ersten Oktoberhälfte statt in der zweiten Septemberhälfte bekanntgeben werden.

Auch bei Telekom Austria wird über eine Strukturveränderung diskutiert. Im Unternehmen wird darüber nachgedacht, die Töchter, darunter das Kerngeschäft der A1, von Aktiengesellschaften in GmbHs umzuwandeln. Kritisch äußerte sich dazu Betriebsratschef. Er fürchtet, dass ein solcher Umbau dem Mehrheitseigentümer America Movil mehr Durchgriff ermöglichen und den Einfluss des Betriebsrates schwächen werde. Die Telekom-Aktie verlor 0,16 Prozent auf 5,13 Euro.

Auch neue Analystenstudien lagen vor: So hob die Erste Group ihr Kursziel für Schoeller-Bleckmann-Aktien von 52,1 Euro auf 55,0 Euro an. Da sich der Ölmarkt nur langsam erhole, sei 2016 mit einem weiteren schwachen Geschäftsjahr zu rechnen. Die Anlageempfehlung lautet daher weiterhin auf "Hold". Die SBO-Aktie beendete den Handelstag mit einem deutlichen Plus von 2,34 Prozent auf 55,00 Euro.

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat unterdessen ihre Kaufempfehlung für die Semperit-Papiere gestrichen und bewertet sie nun mit "Halten". Das Kursziel wurde von 31,0 Euro auf 26,5 Euro gesenkt. Der Gummi- und Kautschukhersteller hatte am Dienstag seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Die Semperit-Titel gewannen 0,41 Prozent auf 24,60 Euro./dkm/mad/APA/stw