WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montag mit Zuwächsen geschlossen. Im Späthandel brachte eine positive Stimmung an der Wall Street Aufwind. Denn kürzlich veröffentlichte US-Konjunkturdaten fielen schwächer aus als erwartet und ließen Investoren wohl auf einen weniger steilen Zinspfad der Federal Reserve hoffen.

Der ATX stieg um 0,97 Prozent auf 2718,06 Einheiten. Der ATX Prime legte um 0,88 Prozent auf 1373,00 Zähler zu.

Der US-Einkaufsmanagerindex der Industrie fiel im September auf Monatssicht um 1,9 Punkte auf 50,9 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Mai 2020. Analysten hatten im Schnitt einen moderateren Rückgang auf 52,1 Punkte erwartet.

Aber auch der US-Immobilienmarkt neigt zur Schwäche. Im August gingen die Bauausgaben zum dritten Mal in Folge zurück. Auf Monatssicht sanken sie um 0,7 Prozent, wie das US-Handelsministerium in Washington mitteilte.

Aktien aus der Erdölbranche legten zu. So gewannen OMV 1,3 Prozent, während Schoeller-Bleckmann gar mit plus 5,2 Prozent an der ATX-Spitze aus dem Handel gingen.

Aber auch die wichtigen Bankenwerte schlossen nach einem schwachen Auftakt positiv. Erste Group und Bawag legten um jeweils 0,3 Prozent zu. Raiffeisen stieg um 0,2 Prozent.

Banken hatten über weite Strecken unter Druck gestanden. Aktien der Branche könnten unter Berichten über mögliche Liquiditätsprobleme bei Credit Suisse gelitten haben. Deren Manager haben laut der "Financial Times" das Wochenende damit verbracht, Großkunden und Investoren mit Blick auf die Liquidität und Kapitalausstattung der schweizerischen Großbank zu beruhigen.

Unter den weiteren Einzelwerten schlossen Flughafen Wien mit minus 0,6 Prozent bei 32,85 Euro. Die IFM-Gruppe will rund 10 Prozent der Aktien übernehmen und damit ihre Beteiligung von 40 auf knapp 50 Prozent aufstocken. Das Angebot wurde zuletzt noch nachgebessert. Der Vorstand des Flughafens empfiehlt den Aktionären dennoch weiterhin, das Angebot nicht anzunehmen. Auch der jetzt gebotene Preis von 34 Euro je Aktie sei zu niedrig.

Porr gewannen 3,6 Prozent auf 9,32 Euro. Der Baukonzern kauft eigene Aktien zurück. Bis zu zwei Prozent des Grundkapitals (785.565 Aktien) werden zweckfrei erworben, teilte das Unternehmen mit. Zusammen mit den schon gehaltenen eigenen Aktien wird Porr am Ende bis zu 2,6 Prozent des Grundkapitals halten. Für die Aktion sind maximal 10 Millionen Euro Kapital vorgesehen.

Die Wertpapiere von s Immo gingen unverändert aus dem Handel. Gläubiger der mit 3,25 Prozent verzinsten Anleihe 2015-2025 bzw. 2015-2027 des österreichischen Immobilienkonzerns haben die Möglichkeit zur Kündigung aufgrund eines Kontrollwechsels in Anspruch genommen. Demnach wurden Teilschuldverschreibungen im Wert von insgesamt rund 48,9 Millionen Euro gekündigt, teilte s Immo mit./sto/ste/APA/he