WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Mittwoch leichter geschlossen. Der heimische Leitindex ATX gab um 0,19 Prozent auf 3731,43 Punkte nach. Der ATX Prime fiel im selben Ausmaß um 0,19 Prozent auf 1871,66 Zähler. An der Wall Street und an den europäischen Leitbörsen gab es eine gemischte Tendenz zu sehen. Marktbeobachter verwiesen auf international zurückhaltende Anleger vor der am Abend anstehenden Bekanntgabe geldpolitischer Beschlüsse der US-Notenbank Federal Reserve.

Experten rechnen damit, dass die Fed auf die hohe Inflation reagiert und den bereits begonnenen Ausstieg aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik beschleunigt. Mit Spannung wird zudem erwartet, ob die Währungshüter raschere Zinsanhebungen in Aussicht stellen. Zuletzt war die Teuerung so hoch wie seit 39 Jahren nicht mehr.

Am Aktienmarkt gestaltete sich die Meldungslage auf Unternehmensseite übersichtlich. Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer hat seine Prognosen für das Gesamtjahr 2021 gesenkt. Die Rosenbauer-Aktie rutschte mit der Umsatz- und Ergebniswarnung um fünf Prozent tiefer.

Der Agrana-Konzern meldete fürs dritte Quartal 2021/22 ein höheres Ergebnis der Betriebstätigkeit als er erwartet habe. Die Aktie wurde durch die Meldung nicht beflügelt und beendete die Handelssitzung unverändert.

Im Technologiebereich kletterten die AT&S-Papiere um 2,5 Prozent nach oben. Bei den schwerer gewichteten Banken legten nur Raiffeisen Bank International um 1,2 Prozent zu. Die Titel der Erste Group verbilligten sich um 2,7 Prozent und die Aktionäre der Bawag mussten ein Minus von 0,8 Prozent verbuchen. Unter den weiteren Schwergewichten büßten OMV 1,6 Prozent an Wert ein. Verbund-Anteilsscheine legten hingegen um drei Prozent zu.

Ins Blickfeld rückte auch eine Bewertung von Moody's. Die Ratingagentur hat ihre Bewertung für die Republik Österreich bei "Aa1" belassen. Auch der Ausblick blieb unverändert bei "stabil". Österreich profitiere von einer diversifizierten und wohlhabenden Wirtschaft, starken Institutionen und einer hohen Leistbarkeit der Schulden. Eine Herausforderung sei dagegen die erhöhte Schuldenlast gepaart mit einem niedrigen Trendwachstum, schreibt die Agentur.

Zudem meldeten sich die Institute Wifo und IHS mit einer Wirtschaftseinschätzung zu Österreich. Die Konjunkturexperten rechnen für 2022 mit einer Fortsetzung des Aufschwungs in der österreichischen Wirtschaft, wenn die fünfte Coronawelle durch die Omikron-Variante nicht zu massiv ist. Laut Wifo sollten nächstes Jahr mehr als fünf Prozent Wachstum drinnen sein, laut IHS über vier Prozent./ste/pma/APA/jha