WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag den Handel klar tiefer beendet. Der heimische Leitindex ATX gab um 1,97 Prozent auf 3123,08 Punkte nach. Marktbeobachter verwiesen auf eine Gegenbewegung auf die massiven Kursgewinne am Vortag. Am Mittwoch hatte der ATX im Zuge eines rasanten Erholungsschubes auf die vorangegangenen Verluste wegen des Ukraine-Russland-Krieges um beachtliche mehr als sieben Prozent zugelegt.

Auch die europäischen Leitbörsen gaben nach den satten Zuwächsen am Vortag nun wieder merklich nach. Die Entscheidung der EZB, die Leitzinsen auf einem Rekordtief zu belassen, lieferte am Berichtstag kaum Auswirkungen. Zudem gab es zum laufenden Angriff Russlands auf die Ukraine keine positiven Nachrichten. Das erste Treffen der Außenminister von Russland und der Ukraine seit Kriegsbeginn hat keine wesentlichen Fortschritte gebracht.

In Wien kamen die schwergewichteten Banken nach dem Höhenflug am Vortag wieder merklich zurück. Erste Group verbilligten sich um 5,7 Prozent, nachdem die Titel am Mittwoch um satte 13,4 Prozent hochgesprungen waren. Raiffeisen Bank International gaben 4,9 Prozent nach. Hier betrug der Kursgewinn am Vortag beachtliche 17,3 Prozent.

Unter den weiteren Schwergewichten fielen Andritz um 5,5 Prozent. Wienerberger sanken um 1,8 Prozent, nachdem die Aktie des Ziegelherstellers zur Wochenmitte um etwas mehr als zehn Prozent gewonnen hat. OMV gaben 1,5 Prozent ab. Verbund-Anteilsscheine gewannen hingegen 1,3 Prozent.

Die Lenzing-Aktie präsentierte sich nach Zahlenvorlage mit minus 2,6 Prozent. Trotz der Kostenanstiege bei Energie, Rohstoffen und Logistik hat der oberösterreichische Faserhersteller seine Ergebnisse im abgelaufenen Jahr deutlich verbessert. Der Jahresüberschuss betrug 127,7 Millionen Euro, nach einem Fehlbetrag von 10,6 Millionen Euro im Jahr davor. Die Analysten der Erste Group bewerteten die Zahlen zum vierten Quartal als im Rahmen der Erwartungen.

Für die Aktien der Post ging es im Vorfeld der morgigen Zahlenvorlage um 1,4 Prozent hinauf. Die Analysten der Berenberg und Erste Group sehen für das Geschäftsjahr ein klares Plus beim Umsatz und beim Gewinn.

Bei dünnen Handelsumsätzen gewannen die Rosenbauer-Anteilsscheine 3,5 Prozent und UBM legten 3,9 Prozent zu. Am anderen Ende der Kursliste büßten Warimpex-Titel um 7,1 Prozent ein. Die Semperit-Papiere gaben 5,3 Prozent nach./ste/sto/APA/ngu