WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat sich am Freitag mit einem dicken Minus ins Wochenende verabschiedet. Der Leitindex ATX büßte 1,64 Prozent auf 2206,24 Zähler ein, und der breiter gefasste ATX Prime verlor 1,61 Prozent auf 1127,25 Punkte.

Beim großen Verfall an den Terminbörsen - dem sogenannten Hexensabbat - waren Futures und Optionen auf Indizes und einzelne Aktien ausgelaufen. Der ATX startete bereits klar schwächer, konnte seine zwischenzeitlichen Verluste nach der Mittagsauktion etwas eingrenzen, sackte danach aber wieder auf das Vormittagsniveau ab und ging auf diesem Niveau dann auch aus dem Handel.

Allerdings drehten Bawag noch ins Plus und nahmen einen Aufschlag von 1,37 Prozent ins Wochenende mit. Auch Amag, zunächst unter den klaren Kursverlierern, drehten zu Handelsschluss das Vorzeichen um und schlossen 2,75 Prozent fester.

Die schwächelnden US-Börsen drückten am Nachmittag etwas auf die Stimmung. In den USA hat sich das Leistungsbilanzdefizit im zweiten Quartal noch stärker ausgeweitet als erwartet und stieg um 59 Milliarden US-Dollar oder 52,9 Prozent auf 170,5 Milliarden Dollar. Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich zwar im September stärker als erwartet verbessert, allerdings blieb der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren etwas unter den Prognosen.

Bei der Erste Group gab es einen überraschenden Personalabgang in der Führungsetage: Der langjährige Erste-Vorstand Peter Bosek tritt mit Jahresende zurück. Er wechselt nach Tallinn und wird dort neuer Vorstandschef der baltischen Luminor Bank. Die Papiere der Erste Group reagierten mit einem Abschlag von 3,48 Prozent.

Die Aktien der Raiffeisen Bank International schlossen ebenfalls um 2,02 Prozent tiefer. "Die schwergewichtigen Finanzwerte waren - wie ihre internationalen Branchenkollegen - von der dieswöchigen Fed-Sitzung mit Aussicht auf womöglich noch jahrelange weiter tiefe US-Zinsen belastet", schreiben die Aktienexperten der Erste Group.

Am untersten Ende des Kurszettels notierten zum Wochenschluss die Papiere von Index-Schwergewicht OMV mit einem Kursverlust von 5,61 Prozent. Auch Palfinger (minus 3,48 Prozent) und Porr (minus 3,36 Prozent) gehörten zu den größeren Kursverlierern.

FACC reduziert seine Belegschaft in Österreich drastisch. Den anfangs mitgeteilten Stellenabbau von 700 korrigierte das Unternehmen am Mittag auf 650 von einer Kündigung betroffene Mitarbeiter. Die Aktien gingen um 3,34 Prozent schwächer aus dem Handel./kat/sto/APA/stw