WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag befestigt geschlossen. Der Leitindex ATX steigerte sich um 0,60 Prozent auf 2953,69 Punkte. An den europäischen Leitbörsen herrschte nach der Leitzinsentscheidung der EZB eine gebremste Stimmung.

Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht angesichts der Rekordinflation erstmals seit elf Jahren die Zinsen im Euroraum. Der Leitzins steigt unerwartet kräftig auf 0,50 Prozent. Auch der Einlagensatz wurde angehoben - und zwar auf 0,00 Prozent. Banken müssen somit nicht mehr draufzahlen, wenn sie überschüssiges Geld bei der EZB parken.

Etwas erleichtert zeigten sich die Börsianer nun beim Thema Gas. Nach der Wartung von Nord Stream 1 ist die Gaslieferung durch die von Russland nach Deutschland verlaufende Gaspipeline wieder angelaufen.

In Wien zogen vor allem die heimischen Bankenwerte - allen voran die Bawag-Aktie - den ATX nach oben. Die BAWAG-Papiere kletterten nach der Vorlage von Geschäftszahlen um 6,4 Prozent hoch. Die Bank hat im ersten Halbjahr 2022 einen Nettogewinn von 245 Millionen Euro erwirtschaftet, und damit rund ein Viertel mehr als in der Vorjahresperiode. Die Analysten der Erste Group bewerteten die Ergebnisse für das abgelaufene Jahresviertel als leicht über den Erwartungen.

Gesucht präsentierten sich auch die anderen schwergewichteten Banken. Die Aktionäre der Raiffeisen Bank International verbuchten einen Kurszuwachs in Höhe von 0,8 Prozent. Bei der Erste Group gab es ein Plus von 0,9 Prozent zu sehen.

Gemieden wurden mit rückläufigen Rohölpreisen im Blick Werte aus dem Ölbereich. Die Titel des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann rutschten 4,2 Prozent tiefer. Die OMV-Anteilsscheine kamen um 0,8 Prozent zurück.

In der Gunst der Anleger stand auch die Post-Aktie mit einem Aufschlag von 3,3 Prozent. Im Technologiebereich verbesserte sich die AT&S-Aktie um 2,6 Prozent./ste/szk/APA/ngu