WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Freitag mit deutlichen Abgaben beendet. Nach einem insgesamt ruhigen Handel mit leichten Verlusten dürfte ein negativer US-Börsenstart den heimischen Aktienmarkt etwas tiefer nach unten gezogen haben. Österreichs Leitindex ATX büßte am 1,04 Prozent auf 3013,07 Punkte ein. Der ATX Prime gab um 1,00 Prozent auf 1522,10 Zähler nach.

Die Inflation und damit verbunden, erwartete Zinsanhebungen durch die Zentralbanken, belasten weiterhin die Anlegerstimmung. Zuletzt hatten mehrere US-Notenbank-Vertreter ihre Absicht bekräftigt, die Inflation mit Zinserhöhungen in den Griff bekommen zu wollen. Dadurch gestiegene Anleiherenditen machten den Aktien als Anlageklasse zudem verstärkt Konkurrenz.

In der Früh veröffentlichte Erzeugerpreisdaten aus Deutschland überraschten dazu mit einer unerwartet starken Steigerung, was die Erwartungen auf Zinserhöhungen zumindest nicht gedämpft haben dürfte.

Wie an den meisten europäischen Märkten waren auch in Wien defensive Werte tendenziell gefragter (oder weniger gemieden) als Anteilsscheine von Zyklikern. Während die Papiere von Versorgern wie EVN (plus 0,2 Prozent) und Verbund (plus 1,9 Prozent) zulegten, büßten Industrie-Titel wie die Voestalpine (minus 3,9 Prozent), FACC (minus 3,5 Prozent) oder Semperit (minus 4,9 Prozent) deutlich an Wert ein.

Zahlen gab es dagegen nur von der Uniqa. Die Aktien des Versicherungsunternehmens gaben um deutliche 3,7 Prozent nach, nachdem der Konzern im ersten Halbjahr weniger verdient hat als noch in der Vorjahresperiode. Die Analysten der Erste Group hat dies aber nicht überrascht, die Zahlen lägen sogar teilweise über den Prognosen, wie die Experten in einer ersten Reaktion schrieben./spo/kat/APA/nas