WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag etwas höher geschlossen. Auch an den europäischen Leitbörsen ging es nach überraschend stark rückläufigen Inflationszahlen aus der Eurozone mit den Aktienkursen überwiegend nach oben. Der ATX verbesserte sich zum Sitzungsende um 0,35 Prozent auf 3290,78 Punkte.
Die Aussicht, dass möglicherweise im kommenden Jahr die Leitzinsen dies- und jenseits des Atlantiks sinken könnten, unterstützte weiterhin die Stimmung der Anleger. Untermauert wurde diese Einschätzung von den jüngsten Verbraucherpreisen im Euroraum.
Die Inflation in der Eurozone hat sich im November unerwartet deutlich abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Analysten hatten zwar mit einer Abschwächung gerechnet, im Schnitt aber eine Rate von 2,7 Prozent erwartet.
Am Markt standen veröffentlichte Quartalszahlen von CA Immo, Immofinanzund der Vienna Insurance Group im Blickfeld der Akteure. Die CA Immo hat die Mieterlöse in den ersten neun Monaten 2023 um 9 Prozent auf 172,7 Millionen Euro gesteigert. Das Konzernergebnis brach um 77 Prozent auf 61,1 Millionen Euro ein. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg vorrangig durch ein höheres Verkaufsergebnis um 129 Prozent auf 268,4 Millionen Euro. Die Aktie des Immokonzerns baute ein Plus von 0,7 Prozent. Die Ergebniszahlen wurden von der Erste Group als leicht besser als erwartet bewertet.
Die Immofinanz steigerte die Mieterlöse in den ersten drei Quartalen 2023 um 79,4 Prozent auf 389,2 Millionen Euro. Gleichzeitig färbte sich das Ergebnis unterm Strich tiefrot auf minus 105,9 Millionen Euro (Vorjahr: 248,6 Millionen Euro). Das operative Ergebnis stieg um 77,6 Prozent auf 209,1 Millionen Euro. Hier gingen die Anteilsscheine mit minus 0,1 Prozent aus dem Tag. Die Mieterträge entsprachen exakt den Prognosen der Erste Group-Experten. Das starke Zahlenwerk sei laut den Analysten im Aktienkurs aber bereits eingepreist. Seit Jahresbeginn weise die Immofinanz-Aktie im ATX die beste Performance auf.
Die Vienna Insurance Group (VIG) steigerte ihre Prämien heuer in den ersten neun Monaten um 11,4 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Das Plus gegenüber der Vorjahresperiode ist von allen Segmenten des Versicherungskonzerns getragen worden. Die VIG-Papiere schlossen mit einem Kursanstieg in Höhe von 2,9 Prozent. Hier schreibt die Erste Group, dass das Prämienwachstum weiterhin dynamisch sei, aber trotzdem leicht unter den Erwartungen der Analysten ausgefallen war. Positiv hervorgehoben wurde jedoch der erhöhte Jahresausblick.
Unter den schwergewichteten Banken verbilligten sich Raiffeisen Bank International um 0,7 Prozent. Erste Group legten um ein Prozent zu. Die Papiere des Stromversorgers Verbund steigerten sich um deutliche 3,3 Prozent. Im Technologiebereich büßten die AT&S-Anteilsscheine um 1,9 Prozent ein. Bei geringen Umsätzen zogen die Flughafen Wien-Papiere um sechs Prozent hoch./ste/spa/APA/ngu