WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montag satte Kursgewinne verbuchen können. Der ATX stieg deutlich um 73,57 Punkte oder 3,05 Prozent auf 2483,84 Einheiten.

Auch das internationale Umfeld zeigte sich einheitlich mit Aufschlägen. Nach festem Start weitete der ATX im Gleichklang mit dem europäischen Umfeld gegen Mittag seine Verlaufsgewinne noch einmal deutlich aus. Neuerliche Meldungen zu Erfolgen rund um einen möglichen Coronavirus-Impfstoff sorgten für zusätzlichen Auftrieb.

Denn im globalen Rennen um einen Corona-Impfstoff hat ein weiteres Forschungsprojekt einen großen Erfolg gemeldet. Das Mittel des US-Biotechkonzerns Moderna zeigte nach Angaben des Unternehmens in einer Zwischenanalyse eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent beim Schutz vor Covid-19. Moderna erwarte, in den kommenden Wochen in den USA eine Notfallgenehmigung beantragen zu können.

Zu den größeren Gewinnern in Wien zählten die Ölwerte. So zogen Schoeller-Bleckmann um gut vier Prozent nach oben und OMV konnten sogar ein sattes Kursplus von 5,46 Prozent auf 27,80 Euro verbuchen. Die Analysten der Berenberg Bank haben ihr Anlagevotum "Buy" für die Aktien der OMV bestätigt. Das Kursziel wurde leicht von 35,0 auf 34,0 Euro nach unten revidiert.

Klar Kurszuwächse gab es auch bei den Titel von DO & Co mit plus 5,76 Prozent sowie FACC - die Aktien sprangen 5,96 Prozent hoch. Aktien aus den Sektoren Luftfahrt, Tourismus oder Gastronomie profitieren besonders stark von der Hoffnung auf einen möglichen Corona-Impfstoff, kommentierte ein Marktbeobachter.

Auch Bankwerte zeigten sich europaweit stark gesucht. In Wien konnten Bawag um 4,53 Prozent gewinnen und Raiffeisen legten 3,46 Prozent zu. Erste Group stiegen ebenfalls deutlich um 4,26 Prozent. Addiko Bank kletterten 5,67 Prozent nach oben.

Zu den wenigen Verlierern zählten Mayr-Melnhof mit einem Abschlag von 0,94 Prozent auf 147,80 Euro. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben ihr Anlagevotum "hold" unverändert beibehalten. Das Kursziel wurde von 150 auf 154 Euro nach oben revidiert.

Der Vienna Insurance Group (VIG) beschert die Coronakrise einen deutlichen Gewinnrückgang. Das Ergebnis vor Steuern dürfte in den ersten neun Monaten bei rund 266 Millionen Euro gelegen sein, gab der Versicherungskonzern bekannt. 2019 waren es im gleichen Zeitraum 376 Millionen Euro gewesen. Fürs Gesamtjahr 2020 rechnet man mit 300 bis 350 Millionen Euro, nach 522 Millionen Euro voriges Jahr. VIG-Aktien zeigten sich knapp zwei Prozent fester./ger/ste/APA/fba