WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag mit etwas tieferen Notierungen geschlossen. Der ATX fiel um 0,42 Prozent auf 3127,62 Punkte. Der ATX Total Return (TR), der Dividenden berücksichtigt, stieg hingegen um 0,52 Prozent auf 6872,76 Zähler.

Marktteilnehmer berichteten von einem eher verhaltenen Geschäft und verwiesen auf die sehr dünne Meldungslage zu den Unternehmen. Der ATX konnte seine Abschläge im Späthandel etwas eingrenzen, die europäischen Leitbörsen drehten noch ins Plus. Nach dem Ende des US-Schuldenstreits rücken nun erneut die Sorgen über nachlassendes Wirtschaftswachstum und die künftige Geldpolitik der großen Notenbanken in den Fokus, kommentierte ein Marktbeobachter.

Datenseitig wurde bereits in der Früh bekannt, dass die deutsche Industrie im April überraschend erneut ein Auftragsminus wegstecken musste. Weiter wurde bekannt, dass die Verbraucher in der Eurozone einer EZB-Umfrage zufolge mittelfristig mit einem spürbaren Nachlassen des Preisauftriebs rechnen.

Die Aktien der OMV belasteten mit einem Abschlag von gut elf Prozent auf 39,14 Euro den Leitindex. Allerdings wurden die Titel des Ölkonzerns mit einem Dividendenabschlag von 5,05 Euro je Aktie gehandelt. Ölwerte zeigten sich angesichts rückläufiger Rohölnotierungen europaweit schwach. Schoeller-Bleckmann büßten 1,85 Prozent ein.

Etwas schwächer zeigten sich auch AT&S, die in einem negativen europäischen Branchenumfeld 1,25 Prozent verloren. Der weltgrößte Halbleiterhersteller TSMC peilt infolge einer schwachen Nachfrage nach seinen Produkten nur noch eher das Minimum seiner für 2023 angekündigten Investitionen an, war bekannt geworden.

Bankwerte fanden keine einheitliche Richtung. Während Erste Group 1,79 Prozent zulegen konnten und Bawag 0,88 Prozent höher schlossen, schwächten sich Raiffeisen um 1,21 Prozent ab.

Die Aktien von Polytec gewannen 1,56 Prozent auf 4,89 Euro. Die Analysten von Raiffeisen Research (RFR) haben sowohl die "Buy"-Bewertung als auch ihr Kursziel von 7,0 Euro für die Aktien bestätigt./ger/sto/APA/jha